Sonntag, 4. Januar 2015

End. This. Lie. I can't pretend this time.

Ich weiß nicht wo ich anfangen, worauf ich hinauswill und wie dieser Eintrag enden soll. Dafür herrscht zu viel Durcheinander. Also schreibe ich einfach drauflos und sehe mal, ob dabei etwas herauskommt. (Neeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee, nichts, das ich mag. Ohman.)

Seit über zwei Wochen schlafe ich mit diesem allzu bekannten Brennen ein.
Als hätte man mich innerlich aufgerissen, vom Magen bis zum Brustkorb. Als hätte man meine Seele, meine Gedanken, meine Eingeweide mit Benzin übergossen und angezündet.
Ich fasse es nicht, dass es tatsächlich so brennen kann und einfach nicht aufhört.
Nichts hat bisher so wehgetan.
Vielleicht habe ich es verdient. Das würde erklären, woher es kommt.
Es ist eine vermischte, geballte, reißende Energie, eine Hundemeute, zusammengesetzt aus Schuld, Verzweiflung, Angst, Wut.
Schuld jedoch ist momentan in den Vordergrund getreten. Mir wird schlecht von ihr und ich fühle mich halb erstickt unter ihrer Last.
Es ist nicht das, was ich tue, sondern das, was ich bin. Es steckt in meinen Gedanken, fließt mit Selbstsucht durch meine Adern. Das Resultat sind Unfälle. Anschuldigungen an die Vergangenheit, an die ich glaube, bis mir einfällt, dass sie meiner eigenen Schande entspringen. Dass meine Erinnerungen eingefärbt worden sind. Und dass das meine Schuld ist. Es ist etwas, was ich in mir fließen fühle wie ein wildes Tier.
Ich will sie nicht verletzen und tue es doch.
Weil es in mir steckt. Weil ich so bin, wie ich bin, das denke, was ich denke und sie damit nur vergiften kann, auch wenn es das Letzte ist, was ich will. Ein Monster sitzt in meiner Brust.
 Je mehr ich versuche, es von mir zu wischen, desto mehr davon klebt an meinen Fingern wie Blut.

Ich fühle mich allein, weil ich nicht glaube, dass mich jemand sehen oder mir helfen kann.
Erklärungen gibt es hier nicht und wenn, dann zerfallen sie bei der kleinsten Berührung zu Staub.
Vielleicht ist das meine Strafe, weil ich den Fuß in eine unbekannte Dunkelheit gesetzt habe. Ich habe ihr die Türe geöffnet und nun stürmt sie mit ihrer vollen Brutalität auf mich ein.
Und wenn du dich verlierst in ihr, wenn du eingefärbt worden bist, reagierst du mit verzweifelter Wut, Kälte, Aggressivität gegen dich selbst, um zu überleben. Was in dir steckt blitzt auf. Deine Verletzungen verletzen alle um dich herum. Sickern heraus aus dir, giftig qualmend. Ansteckend.
Ich fühle mich falsch, einfach falsch.
Ich reagiere falsch, sollte es besser wissen, besser reagieren, wenn schon nicht für mich, dann doch für andere. Schaffe es trotzdem nicht, bin zu egoistisch, zu feige, zu besessen. Versuche es, schaffe es einfach nicht. Muss es. Sollte es. Kann es nicht.
Ich bin besessen, jedoch ist es nichts kontrollierendes, vielmehr etwas heimsuchendes. Etwas, das immer wieder angreift.

Alles in mir läuft auf Hochtouren. Alles geht mir so Nahe. Alles stürmt mit einem Mal auf mich ein und reißt an mir, will mich mitnehmen.
Positiv, kreativ, Wortklang, Visionen, fernweh. Alles ist so klar, bis es schrill und blendend wird, ich steige auf in euphorischer Energie, bleibe in atemloser Schwebe und weiß, hierauf folgt der Fall.
Mal denke ich so strukturiert, so klar und mit dieser Begeisterung, die deine Hände zittern, deinen Kopf warm werden, dein Innerstes vibrieren lässt.
Und dann füllt sich mein Kopf mit Nebel an, alles wird schwerfällig und zähflüssig.

Ich kann kaum beschreiben, wie sich die Visionen anfühlen, diese plötzlichen Gewissheiten, diese Fragmente, die ich in mir aufsauge, ohne etwas dagegen tun zu können. Und vielleicht ist es auch gar nicht wichtig, vielleicht war es das nie. Vielleicht muss ich damit leben lernen, irgendwie.
Vielleicht, vielleicht, vielleicht. Vielleicht bringt mich gerade zum kotzen, ich gehe mir selbst unfassbar auf die Nerven.

Manchmal fühlt es sich an, als würde ich wieder aufwachen und alles davor war einfach nur gelogen und verdreht. Dabei lüge ich nicht. In diesem Moment ist es meine Wirklichkeit, die in ein paar Tagen schon wieder anders aussehen kann.
Im Augenblick sind gewisse Gestalten in den Hintergrund getreten, die ich jetzt, wo ich nicht mehr mitten in der Situation stecke, als Manifestation psychischer Abwehrprozesse und -abläufe sehe, die eine solche Gewaltigkeit und teilweise Selbstständigkeit besitzen, dass sie an Form, Gestalt und Charakter gewinnen, woraufhin ich ihnen den Namen gebe, der sich für meinen Verstand wie der richtige anfühlt, manchmal, als wäre er mir eingegeben worden, als stünde er schon seit Urzeiten fest.
Diese Sicht ist jetzt da und sie wird auch wieder vergehen. (Japp, schon bröckelt sie. Das Monster, das sich aus aufgenommenen Fragmenten zusammengesetzt hat und mit mir verschmolzen ist, besitzt definitiv Gültigkeit, Wahrheit... ich bin mir nur nicht ganz sicher... wie...mache ich es komplizierter oder einfacher?)

Ich fühle mich, als wäre ein einfacher Konflikt oder eine Stresssituation der Auslöser für das ganze Wirrwarr, denn tropfen sie auf meine Psyche, breiten sie sich aus wie eine zerspringende Flüssigkeit, wachsen aus ihren Proportionen hinaus, werden zu groß und zu viel, als dass ich sie ertragen könnte.

Statt allem anderen sehe ich jetzt in manchen Menschen Dämonen und Monster.
Es ist, als hätte diese Welt eine zweite Schicht unter ihrer Oberfläche, die ich erfühlen kann, mit einem unsichtbaren Sinn ertasten kann. In ihr ist so vieles, auch so viel grausames. Ein Traum und Albtraum.
Es ist eine Gewissheit, so fühlt es sich an, dass die alten Leute, die ich grüßte, in Wirklichkeit Dämonen sind, Wesen, die mir mit spitzen Zähnen im lebendigen Leib wühlen würden, wenn sie die Gelegenheit hätten.
Nur als Beispiel. Ich weiß es, in dem Moment, jedoch ergibt es keinen Sinn. Oder doch?

Irgendetwas in mir fühlt sich weinerlich an und dieser Impuls würde den Eintrag am liebsten löschen, irgendwie ist mir schlecht von mir selbst.
Mache ich aber nicht.
Sollte ich vielleicht. (SCHON WIEDER DIESES VERFICKTE VIELLEICHT. KANNST DU DAMIT AUCH AUFHÖREN ODER BIST DU ZU BLÖD??)
Mache ich nicht.
Sollte ich.
Will ich nicht.
Werde es bereuen, so, dass ich alles in mir zusammenkauert.
Lasse es trotzdem stehen, weil ich mich nicht von meiner Angst versklaven lasse, scheiß doch auf die Konsequenzen, als hätte ich nicht schon Schlimmeres durch.
Lasse es deswegen stehen, trotz allem, vielleicht (!!!!!) auch nur aus Trotz.


Ich freue mich so sehr über eure Antworten/Kommentare (da grinse ich mal übers ganze Gesicht, na weil...YAY! :D), werde jedoch frühestens morgen zurückschreiben. Ich hoffe, ihr versteht das.
Kann gerade nicht mehr. Ich fühle mich unendlich falsch, nicht wie ich, doch wie ich, einfach pure Falschheit.
.
Brauche etwas das mich beruhigt. Ich weiß nicht, warum ich jetzt rumheulen will. Alles ist verdreht und falsch und es aufzuschreiben ist schmerzhaft, verdreht noch mehr und ist auch falsch.
Ich will für ne Weile aus meinem Kopf raus. Auf einer Seite Klarsicht, auf der anderen tiefste Verwirrung.
Ertrage es nicht. Kurze Pause, bitte. Abpfiff. Timeout. Irgendwas.

Samstag, 27. Dezember 2014

Sarkasmus ist mein Lieblingstier.

Hat jemand die Gebrauchsanweisung für mein Hirn gesehen?
Ich glaub', ich habe da etwas falsch zusammengesetzt. Hier, das sieht falsch aus. Das da drüben quietscht ziemlich, das sollte es gar nicht, glaube ich und -
Ach du meine Güte, was ist das denn?!  .-.

Habt ihr wenigstens einen Schraubenzieher für mich?
Wenn ich's schon nicht repariert bekomme, kann ich mich damit wenigstens K.O. schlagen.

Der Fall, der Fall, die Gefallenen.

Habe. Gestern. Bis. 16. Uhr. Geschlafen.
Mist.
Heute geht es mir etwas besser, aber ich habe mich eine Zeit lang gefühlt, als hätte mich ein Zug überrollt.
Manchmal ist es, als wäre ich irgendwo aufgerissen und aus diesem Riss würde alle Energie und jeder Wille, jede Richtung und jeder Gedanke heraussickern, bis nur noch eine leere Hülle übrigbleibt.

Natürlich sehe ich wie der Tod persönlich aus. Genauso fühle ich mich auch. Graue Haut, strähnige Haare. Schattenumwobene Augen und verschleierter Blick.

Es ist klar, dass ich da steckenbleibe, wenn ich mir das durchgehen lasse. Aber ich hätte beim besten Willen nicht früher aufstehen können. Ich war wie vom Blitz getroffen.
Richtig aufgewacht bin ich nicht mehr.
Es ist absolut surreal, dieses Gefühl, von einer anderen Realität in eine simulierte Wirklichkeit zu blicken.
Du siehst dich Dinge tun, siehst deine Umgebung und nichts davon scheint echt zu sein.
Mechanisch. Unwirklich. Gelogen.
Deine eigenen Handbewegungen wirken plastisch und programmiert. Du siehst hinein, durch deine Augen auf etwas Bekanntes und dennoch so Fremdes, aber du bist nicht, in dem Moment. Zumindest nicht hier.
Bist irgendwo tief, tief in deinem Kopf vergraben.
Ekliges Gefühl, echt. Alles wird so stumpf, so ungreifbar.

Aber mal auf zu positiveren Gewässern. Es war und ist ein schönes Weihnachten hier, so zu dritt.
In unserer winzigen Küche, auf der kleinen Theke Lachsforelle und Kartoffelbrei in kleinen Schüsseln oder auf Tellern bereitgestellt, mit drei Stühlen, welche für diese Küche auf beinahe ironische Weise viel zu groß sind.
Als wären wir eine Studenten-WG, nichts Halbes und nichts Ganzes, aber voller Wärme und Gemütlichkeit.
Und das macht das Halbe doch wieder vollkommen ganz.
Drei Gläser Rosé, die das Küchenlicht von einer noch nackten Glühbirne stammend in sanfte Regenbogenfarben brechen. Gute, beruhigende Musik im Hintergrund. Ed Sheeran, eine CD, die meine Schwester heute mitgebracht hat.
Es ist so schön und irgendwie ist mir nach Heulen zumute.
Ist es das erste Weihnachten, das wir so verbringen? Ist es, oder?
Es ist so friedlich.

Ich sehe immer noch sehr sachte Schatten über die Wände huschen, aus der Welt dahinter (...denke ich, kann mir nie sicher sein). Die Art von Schatten, die Wellen auf den Meeresboden werfen. Mal sehr blass, mal wieder etwas klarer.
Für mich ist es nichts Ungewöhnliches, da ich die Luft um mich her in ständiger Bewegung sehe.
Manchmal flimmert sie, ohne eine Quelle zu besitzen, die diese Hitzewellen werfen könnte. Manchmal zieht Nebel auf. Licht- und kleine schwarze Schattenflecken. Die Wände glitzern. Dann etwas, das aussieht wie Unterwasserströmungen. Meistens ändert das Licht pulsierend seine Farbe, Umrisse verschwinden, werden verschluckt oder winden sich, schlängeln, zucken umher. Wenn es heftig ist, (zu viel Stress oder zu viel getrunken am Vortag), dann explodieren Partikel in Regenbogenfarben, in Funken, alles um mich her zuckt und tanzt und wird verschlungen von diesem Funkenflug und ich muss mich sehr konzentrieren, damit es sich wieder stabilisiert.
Manchmal wird es dunkel, so dunkel, dass Alles verschluckt wird.
Manchmal, wenn ich in meinen Hinterkopf falle, kann ich seine Bilder sehen. Sie sind unerwartet...friedlich. Er fällt in Dunkelheit und aus ihr werden der Notwendigkeit wegen bunte Bilder geboren.
Ich sehe Schmetterlinge in der Decke und den Wänden, als würden sie mit einem OH-Projektor dorthingeworfen werden.
Merkwürdige Landschaftsszenerien. Gesichter. Augen. Würfel aus bunten Stäben zusammengesetzt.
Vieles mehr. Sie sind die seinen, wenn er gerade schläft, gerade versunken ist.

Ich habe erst vor Kurzem herausgefunden, dass viele Menschen gar keine Bilder sehen, wenn sie die Augen schließen.
Ich habe mich ehrlich gesagt veralbert gefühlt. Dachte, das wäre ein Scherz.
Es ist so normal für mich geworden, hinter geschlossenen Augen manchmal wahre Feuerwerke zu sehen. Manchmal sind sie sehr undeutlich, manchmal haarscharf und klar.
Ich sehe sie auch nicht nur vor dem Schlafengehen. Auch in stressigen Situationen, wenn etwas in meinem Kopf abschaltet und ich... wegdrifte.
Das letzte Mal waren es Babyköpfe und dunkle Augen.

Ich fühle mich, als wäre ein uralter Geist in mir, ein Etwas, das noch alte Götter und Dämonen kennt.
Und manchmal sehe ich sie, in einem Augenblick zwischen Augenblicken oder hinter meinen Augenlidern.
Es scheint nach mir zu rufen, beständig, wie eine längst verlorene Erinnerung.
Etwas fehlt.
Etwas fehlt so sehr.
Ich bin zwischen zwei Welten gefangen, seitdem er bei mir ist. Aber er ist auch schon so lange da, wie kann ich ihm Zutritt verwehren? Ich falle hin und wieder her, bis ich nicht mehr kann. Bis ich zerbreche und meine Teile daraufhin wieder verschmelzen muss. Eintausend Leben.
Ich weiß nicht mehr, wohin ich gehen soll.
Also bleibe ich- für den Moment zumindest -hier. Wer weiß schon, was die Zukunft bringt.
Woher soll ausgerechnet ich wissen, worauf das hier hinausläuft?
Ich weiß, dass ich verwirrt bin, dass ich mich verlaufen habe und dass es wahrscheinlich früher oder später alles hervorbrechen wird. Da kann auch der Zensor nicht viel tun und wenn er noch so stur bleibt. Irgendwann muss ich mich entscheiden und wenn es soweit ist... stehen die Karten für diese Welt nicht gerade günstig.
Aber jetzt-

-jetzt darf ich doch einfach den Moment genießen, oder? Bevor ich mich verliere? Bevor ich in etwas gehe, mich in etwas auflöse, von dem ich nicht weiß, was es für mich bereithält?
Ja, ich habe unsägliche Angst. Ja, ich weiß, dass etwas nicht stimmt. Ich bin nicht blind, ich sehe doch, dass ich mit meiner Umgebung aus irgendeinem Grund nicht mithalten kann.

Aber das Jetzt ist gut und schön und alles, was ich habe.

Also bleibe ich, für jetzt.


Entschuldigt meine... ich weiß auch nicht.
Da ist ein Druck, der auf meinen Ohren lastet. Ich fühle mich... bedröppelt. Hah.
Entschuldigt meine Existenz, vielleicht? Meine hinausgeworfenen, umherirrenden Worte?
... Hm. Wie dem auch sei:
Ich hoffe, ihr hattet alle ein frohes Weihnachtsfest!

Dienstag, 23. Dezember 2014

Falsch.

"Ahahahaha, halt doch den Mund, du dämliches Miststück. Weißt du, dass du allen hier auf die Nerven gehst? Weißt du, was du mit deiner bloßen Existenz schon anrichtest? 
Deine Worte sind Gift und egal was du auch tust, sie werden giftig bleiben. DU BIST HIER FEHL AM PLATZ! Wie kannst du es wagen, hier aufzukreuzen? Unsensibel? Du kannst doch gar nicht anders sein, du arrogantes Miststück, Miststück, dreckiges Miststück. Verschwinde, verschwinde, wage es nicht, dich hier zu zeigen. Du widerst sie an, ALLE widerst du an. Sie müssen nur deine Worte sehen und selbst ohne dich zu kennen überfällt sie der Ekel vor dir!"

Nein! Sei still!
HALT DIE KLAPPE!


Irres Lachen und Schreien hallt durch meinen Kopf, ich verliere den Halt. Könnte lachen und weinen zugleich, weil es mich ZERREIßT, weil NICHTS Sinn ergibt und nie ergab UND ES IST MIR SCHON EGAL!! Oh Gott, was mache ich nur! ...Hahaha.
 NA SCHÖN! SEIDSTILLSEIDSTILLSEIDSTILL!

Schreien, lachen und weinen zugleich, es vermischt sich in meiner Brust, eine lächerliche, ironische und sich selbst zerfressende braune Brühe. Aber keines davon darf ich hervorbrechen lassen, hier und jetzt. Natürlich verliere ich da jeden klaren Gedanken. Was für einen anderen Ausgang sollte es da schon geben??

Sag mir, was ich denn sonst sein, was zur Hölle ich sonst tun sollte! Mein Gottverdammtes Hirn steht in Flammen, in meinen Adern fließt eine zähflüssige Schwärze und sie trägt eine Taubheit in sich, taubheitsschwanger, wahnsinnig, pervers und widerwärtig, die sich auf meine Zunge und auf den vorderen Bereich meines Hirns, vor die Flammen und zwischen Haut und Knochen schiebt.
Scharf schmeckt es, wie über die Schneide eines Messers zu lecken, und doch ist es benommen und betäubt, als hätte ich einen Schlag mit einem Baseballschläger auf den Hinterkopf erhalten.
Gedanken sind klar, messerscharf, eiskalt und etwas anderes in mir tobt, hinter der Taubheit,
während er lächelt, fast schon entschuldigend lächelt.
Wir beide wissen, dass es immer schon hierauf hinauslief. Der Dämon bricht hervor und blitzt in meinen Augen. Und sie brüllt mich nur an, mit dieser lustvollen Grausamkeit und ich dazwischen könnte nur noch zuckend auf dem Boden zusammenbrechen.
Die Dunkelheit schmeckt bittersüß und kalt. Metallisch. Wie Schneeflocken auf der Zunge.
Resigniert gebe ich mich der fließenden, dickflüssigen Strömung hin. Lasse mich davontreiben und verschlucken.
Ich kenne mich in diesem Albtraum gut aus. Oder er tut es zumindest.

Ich bin die verdammte Büchse der Pandora, ich trage einen Untergang in mir.
Hussa! Verdammt noch mal.

Gehetzt, verfolgt, heimgesucht. Verloren, betäubt und eingekerkert.

Verwunschen sind wir. Tragödie steckt in dieser Welt.
Weißt du, wie Tragödie entsteht?
Sie entsteht, wenn Gutes fällt.
Tausendmal hat er es schon fallen und wieder aufstehen sehen.
Er hingegen atmet Rauch.


Der Zensor schüttelt den Kopf.
Was soll das denn bringen, hm? Leicht zu sagen, von dort oben, von der Grenze aus. Besserwisser.

Montag, 22. Dezember 2014

I stumble through the wreckage,

rusted from the rain. There's nothing left to salvage, no one left to blame.
Among the broken mirrors I don't look the same. I'm rusted from the rain.

Dissect me 'til my blood runs down into the drain.


Ein Albtraum fließt durch meine Adern,
und er wird immer klarer.

Die Panik vor der eigenen Existenz in diesem Moment ist kaum zu ertragen.

NiemandhörtdichniemandhörtdichNiemandhörtsieNiemandhörtuns. Schrei und brülle nur soviel du willst.

Alleine wandernd an diesem Strand ist das Meer für meinen Blick die einzige Unendlichkeit.
Bitte verschlinge mich bevor ich selbst es tue.

Freitag, 19. Dezember 2014

'Am I alone,

surrounded by death, I think this might just be the end'

Jetzt

Sprich, Mund, sprich. Denke, Kopf, denke. Zeichnet, Hände, zeichnet alles auf.
Oh Gott, bitte. Lasst das alles nicht in mir drin.

Was ich jetzt brauchen würde, was ich jetzt tun müsste, ist, alles um mich herum zu zerschmettern, zu brüllen, mit den Fäusten in die Scherben schlagen, blutverschmiert und nach Atem ringend würgen. Alles entleeren und säubern. Ich muss genug Platz schaffen, damit Worte denselben wieder füllen können.
Ich kann mich nicht mit Essen füllen, wenn ich nach Worten und Inspiration hungern muss und dieser Hunger muss gleißend, muss laut genug sein, um die ewigen Zweifel und Mutlosigkeiten übertönen zu können.
Es muss donnern, ohrenbetäubend grollen.


Dazwischen

Hilf mir Hilf mir Hilf mir Hilf mir.

Das hier ist alles meine Schuld. Ich habe mich hierher gebracht und sollte in diesen Gewässern eigentlich schwimmen können, anstatt darin zu ertrinken.                            Lügner, Lüge, LÜGE.

Schreckliche Gedanken und Bilder huschen durch meinen Kopf. Dinge, die ich niemals tun würde. Dinge, die trotzdem grinsend und zähnefletschend vor mir stehen. Warum? Habe ich eine Grenze zu viel überschritten?

Hallo, C.

Der Zensor, der Zensor, der Zensor.

Hinterlassene Stücke von mir zerfallen zu Asche und werden vom Wind verweht.

Kinderverstand. Die Hexe, die kleine Seelen fängt in den verwaschenen, grün-grauen, waldbewachsenen Hügeln. Lauf und verbrenne.
Das Monster im Geräteschuppen. Zu nahe dran. Du kannst das Rütteln sehen. Gehe nicht hinein.
Der Geruch von Vergangenheit. Milde Winterluft. Nass und waldig.


Danach und davor

Ich habe mit Li. heute über Familie gesprochen. Ich hätte es lassen sollen, von mir zu erzählen. Es war keine gute Idee. Nicht, dass es besonders schlimme Dinge in meiner Vergangenheit gibt, aber trotzdem hat es mich innerlich aufgewirbelt und durcheinander gebracht. Es hatte sich so furchtbar, furchtbar falsch angefühlt darüber zu sprechen, im Nachhinein.
Mir scheint es fast, als würde niemand aus einer 'heilen' Familie kommen, als wäre dieses Konzept nur ein Märchen und sich anbrüllende, beschimpfende, Dinge durch die Gegend schleudernde Eltern wären auch nur normal. 
Das, was jetzt ist, kommt nicht von damals und ich will meine Eltern unter keinen Umständen dafür verantwortlich machen. Es war auf  gar keinen Fall das Schlimmste und eben nicht immer das Beste.
Mitunter stressige Zeiten und durch den Stress verursachte emotionale Distanz. Ich verstehe es ja.  
Ein Paar Vorfälle, die ich aus meiner heutigen Perspektive nicht okay finden kann, für mich persönlich. 
Mein Vater war für uns kaum da und meine Mutter stand nun mal unter großem Druck. Es ist alles nicht so einfach. Sie hat versucht, zu überleben, für uns das Beste daraus zu machen.
Alles in allem ist es doch okay, okay, okay.
Sie haben sich beide nach der Trennung so sehr verändert, meine Mutter um fast 180°. Wahnsinn. Mehr fällt mir dazu nicht ein.
Es ist nur komisch, diese Erzieherinnen mit den Kindern zu sehen und diese unfassbar vorsichtigen und schon zu rücksichtsvollen Eltern. Gehen die immer so mit ihren Kindern um oder ist das nur die Unsicherheit in der Öffentlichkeit? Die Erzieher sind natürlich ausgebildete Pädagogen und wenden ihre ausgebildete Pädagogik an. 
Mann, hätte ich damals so herumgebrüllt...
Hatte ich geweint und mich hineingesteigert, wurde mir nur gesagt, ich solle sofort aufhören, auf der Stelle, sonst würde ich eine geknallt bekommen. Ich hätte nämlich gar keinen Grund zum heulen. Sie schon.
Ich finde es sehr verwirrend, über all das nachzudenken. Weiß einfach nicht, was ich davon halten soll und lasse es deswegen lieber ganz sein. Es hat keinen Sinn, in alten Wunden herumzubohren, besonders, wenn man nicht einmal weiß, ob es denn welche sind. 
Als ich Li. erzählt hatte, dass sie sich getrennt haben, als ich 17 war und dass sie es schon lange davor hätten tun sollen, hatte sie geanwortet, was ich dort oben gerade geschrieben habe.
"Es ist eben nicht so einfach. Man bleibt doch zusammen wegen den Kindern, wegen der finanziellen Situation, man kann sich nicht immer so einfach lösen."
Und aus irgendeinem Grund machte mich diese Aussage wütend. Unterschwellig, meine Wut bekommt so gut wie nie jemand zu Gesicht. Vielleicht, weil 'wegen den Kindern', eine Trennung das Beste gewesen wäre. Vielleicht, weil ich nur zu gerne dieses in dem Satz versteckte 'Naja, aber...' gehörig in den Boden treten möchte. Vielleicht, weil ich mich selbst schon oft genug in andere hineinversetze, deren Standpunkt nachzuvollziehen versuche und einfach ENDLICH einmal jemanden brauche, der mir zuhört.
Es ist eben nicht so einfach. Ja, ich weiß. Ichweißichweißichweißichweiß.
Egoistisches Ding. Vielleicht. Vielleicht auch nur verzweifelt. An Zweifeln vergangen und zerfallen. 
Hör mir bitte einfach zu und sag mir, was du darüber denkst, denn ich kann mir selbst nicht vertrauen. Vor allem jetzt, in diesem Zustand, der immer wieder ein Stück unschärfer wird. 
Kann mich nicht daran erinnern, wie alt mein Vater jetzt ist. Das war vielleicht peinlich, als sie mich danach fragte und ich nur schweigend dasaß, fiebrig nachdachte und spürte, wie mir die Hitze ins Gesicht schoss.

Lest ihr euch das ernsthaft alles durch? Wenn ihr es getan habt, dann danke. Ich danke euch allen.

Plötzlich beziehe ich jede zufällig geschriebene Kritik oder negative Bewertung auf mich.
Es steht da etwas von Überheblichkeit und ich denke mir sofort 'Oh nein... sie meint bestimmt mich. Was habe ich nun wieder falsch gemacht?'
Dabei kenne ich sie gar nicht. Ich bin doch manchmal echt bescheuert.

Es ist alles zu laut.



Donnerstag, 18. Dezember 2014

I own my own pet virus.


Look on the bright side is suicide
Lost eyesight, I'm on your side
Angel left wing, right wing, broken wing
Lack of iron and/or sleeping.


I own my own pet virus
I get to pet and name her
Her milk is my shit
My shit it is her milk



Wenn ich versuche, mich an die Schritte des heutigen Tages zu erinnern, zusammenzufassen, wo mein Kopf so hingerutscht ist, zu überlegen, welches von den ganzen Momentbausteinen ich herausfischen und hier hinstellen möchte, fühlt es sich an, als würde ein Ballon direkt zwischen Hirnmasse und Schädeldecke platzen. Höre fast den Laut in meinen Ohren. Fühle den Knall nachhallen.
Joa. Das bringt es ganz gut auf den Punkt.

8:06, Hin zum Praktikum, die frische, kalte Morgenluft weckt meinen Körper, lüftet meine Zellen und lässt mich wieder lebendig fühlen. Ich habe den Winter wirklich zu mögen gelernt, in den letzten Jahren. Vermisse es plötzlich, Schlittschuh laufen zu gehen, doch ist es viel zu mild und das wird es wohl dieses Jahr auch bleiben.
Ich vermisse die Umzäunung des Waldes um den See, den Geruch von Eis, Holz und Kiefernnadeln, die weite, glatte und im Sonnenlicht glänzende Fläche, die mir ein vergessenes Versprechen zuzuwispern scheint.
Blendendes Licht, weiß, blau, der Himmel, in den ich mit meinen Blicken eintauchen kann, dunkelgrün-schwarzes Wasser unter seinem eigenen Element verschlossen.
In der Bahn. Auf dem Bahnsteig.
Dazwischen irgendwo hineingefallen in ein Spiel aus abstrakten Bildern und fremden Gefühlen, als würde man Flammen bei ihrem zuckenden Tanz beobachten und unter der hypnotischen Wirkung leise versinken.
Schmerz. Verlorenheit. Allein gelassene, flüsternde Verzweiflung. Unterdrücktes Schreien, Brüllen, Toben, Schluchzen, Wimmern. So viel Schmerz, der nicht mir gehört und doch jede meiner Zellen im Zentrum meiner Brust auseinanderfetzt.
Bilder eines anderen Lebens, eines anderen Seins. Eine fremde Erinnerung. Sehr bekannt, doch fern von allem, was ich kenne. Es ist, als lägen Leichen unter diesen grauen Steinen, den Steinplatten des Bahnsteigs, und ich würde von ihren versteckten und nun entflohenen Erinnerungen eingenommen werden. Ich kann es riechen, schmecken, fühlen und hören. Das Dröhnen dieser Vision überflutet jeden meiner Sinne, ich werde eingesogen.
Ein abgeschnittenes Sein, einsam und barfuß auf kaltem Asphalt. Ohne Vergangenheit und ohne Zukunft wandelt es in dem Dunkel, das es seit jeher kennt und in dem es zu überleben weiß. Ewig wandernd. Schlafplatz unter steinernen Brücken, die nach Rauch, Moder und Feuchtigkeit riechen. Deren sandige Bitterkeit fast auf der Zunge zu schmecken ist. Ewig vom Leben abgegrenzt, ewig vom Tod getrennt.
Leise, leise, laut, leer und voll mit einer ziellosen Sehnsucht.
Etwas tropft in die Luft; Sie flimmert, wirft Wellen wie die Oberfläche von Wasser und so wird das Erblickte in wahllose Einzelteile zerstreut.
Die andere, mich wie ein streunender Hund begleitende Vision der verlorenen Stadt liegt nahe bei mir, doch ist es dieses Mal mehr, noch mehr als all das.
 Alles scheint mir wie ein Fiebertraum. Gehetzt und unwirklich. Gebäude zerspringen zu Baustellen, wie eine Tasse zu Scherben. 
Sand, Schutt und Gestein, rostendes Metall, dazwischen eine einsame Seele, hart auf einer ihr fremden Realität aufgeschlagen, mit staunenden, verwirrten und traurig-müden Blicken eine Umgebung betrachtend, die sie nur aufnehmen, immer weiter tastend, suchend und zitternd in sich aufnehmen, nicht aber begreifen kann.

Ich blicke immer wieder zum Himmel hinauf, ich kann es nicht lassen.
Weiter vor mir, hinter den Gleisen, steht ein vom Blitz getroffener Baum. Ich danke ihm dafür, dass er da ist, dass ich ihn mir jeden morgen ansehen kann. Eine Hälfte seiner Krone ist vollkommen versengt. Verdorrt, leblos für den Rest ihrer Existenz. Das gleißende Feuer hat sie berührt und niemals wieder losgelassen.
Mit seinen Verästelungen stellt er eine beinahe ironische Replikation des Blitzes dar, der einst in ihn geschlagen ist. Ich stelle mir vor, wie Licht und Holz an einer unsichtbaren Grenze spiegelnd aufeinandertreffen.
Die andere Hälte der Krone ist wiederum lebendig und gesund. Die Blätter atmen noch und halten den Kreislauf des Baumes am Leben. Kontraste vereinen sich durch seinen Stamm und ich meine, etwas von mir in diesem Anblick wiederzuerkennen.

Die Arbeit konnte mich ablenken. Auch wenn es unter meiner Oberfläche leise zischend brodelt, ist es gut, mich auf etwas anderes konzentrieren zu müssen. Fokus fährt zurück, stellt scharf, rastet ein, wie die wippenden Bewegungen einer Pupille. Unscharf, scharf, verschwommen und verwaschen und dann wieder klar.
Hatte unfassbare Unterleibsschmerzen, noch zusätzlich, das hat natürlich auch in meinem heutigen Zustand seine Finger im Spiel gehabt. Kennt ihr das, wenn man fühlt, wie einem die Farbe aus dem Gesicht weicht?

Die Erzieher und die Praktikantin waren so lieb zu mir. Jo. (der 2. Praktikantin) ist als Erste aufgefallen, dass etwas nicht stimmt. Hätte ja von selbst den Mund nicht aufgemacht und wenn ich noch solche Schmerzen gehabt hätte. Albern von mir, aber ich hätte mich einfach durchgequält.
Li. hatte mir dann erst einmal eine Ibuprofen-Tablette gegeben. Das war meine Rettung, ernsthaft. Es hat Wunder gewirkt, ohne die schabenden, glühenden Schmerzen habe ich mich ganz leicht gefühlt.
Beim hinunterschlucken der Tablette musste ich mich unweigerlich an das letzte Mal erinnern, vor  2, 3 Jahren. An die wiederholten Überdosen Ibuprofen, Ibuflam, Paracetamol und uralten Advil, welches auch nur die englische Bezeichnung für Ibuprofen ist.
Ich wollte mich nicht umbringen. Ich wusste, dass ich nicht durch Tabletten sterben würde.
Ich hatte nur diesen merkwürdigen Zwang, dieses merkwürdige Verlangen danach Tabletten zu schlucken.
Das tat ich damals auch, mit Vodka hinterher, bis mir einmal Finger und Zehen taub geworden sind.

Tn. hatte mir gesagt, ich könne morgen später kommen, da sowieso nicht so viele Kinder anwesend sein würden. Ich bin ihr so unendlich dankbar für diese Rücksicht, die sie nimmt.

Es tut mir Leid, dass in diesem Post recht viel Negatives steckt. War aber auch wirklich ein schlechter Tag.
Es wird wieder besser werden. Ich spüre die ersten Versuche der Sonne in meiner Brust, erneut hervorzubrechen. Ich werde wieder richtig lachen können. Nur nicht heute.