surrounded by death, I think this might just be the end'
Jetzt
Jetzt
Sprich, Mund, sprich. Denke, Kopf, denke. Zeichnet, Hände, zeichnet alles auf.
Oh Gott, bitte. Lasst das alles nicht in mir drin.
Was ich jetzt brauchen würde, was ich jetzt tun müsste, ist, alles um mich herum zu zerschmettern, zu brüllen, mit den Fäusten in die Scherben schlagen, blutverschmiert und nach Atem ringend würgen. Alles entleeren und säubern. Ich muss genug Platz schaffen, damit Worte denselben wieder füllen können.
Ich kann mich nicht mit Essen füllen, wenn ich nach Worten und Inspiration hungern muss und dieser Hunger muss gleißend, muss laut genug sein, um die ewigen Zweifel und Mutlosigkeiten übertönen zu können.
Es muss donnern, ohrenbetäubend grollen.
Dazwischen
Das hier ist alles meine Schuld. Ich habe mich hierher gebracht und sollte in diesen Gewässern eigentlich schwimmen können, anstatt darin zu ertrinken. Lügner, Lüge, LÜGE.
Schreckliche Gedanken und Bilder huschen durch meinen Kopf. Dinge, die ich niemals tun würde. Dinge, die trotzdem grinsend und zähnefletschend vor mir stehen. Warum? Habe ich eine Grenze zu viel überschritten?
Hallo, C.
Der Zensor, der Zensor, der Zensor.
Hinterlassene Stücke von mir zerfallen zu Asche und werden vom Wind verweht.
Kinderverstand. Die Hexe, die kleine Seelen fängt in den verwaschenen, grün-grauen, waldbewachsenen Hügeln. Lauf und verbrenne.
Das Monster im Geräteschuppen. Zu nahe dran. Du kannst das Rütteln sehen. Gehe nicht hinein.
Der Geruch von Vergangenheit. Milde Winterluft. Nass und waldig.
Danach und davor
Ich habe mit Li. heute über Familie gesprochen. Ich hätte es lassen sollen, von mir zu erzählen. Es war keine gute Idee. Nicht, dass es besonders schlimme Dinge in meiner Vergangenheit gibt, aber trotzdem hat es mich innerlich aufgewirbelt und durcheinander gebracht. Es hatte sich so furchtbar, furchtbar falsch angefühlt darüber zu sprechen, im Nachhinein.
Mir scheint es fast, als würde niemand aus einer 'heilen' Familie kommen, als wäre dieses Konzept nur ein Märchen und sich anbrüllende, beschimpfende, Dinge durch die Gegend schleudernde Eltern wären auch nur normal.
Das, was jetzt ist, kommt nicht von damals und ich will meine Eltern unter keinen Umständen dafür verantwortlich machen. Es war auf gar keinen Fall das Schlimmste und eben nicht immer das Beste.
Mitunter stressige Zeiten und durch den Stress verursachte emotionale Distanz. Ich verstehe es ja.
Ein Paar Vorfälle, die ich aus meiner heutigen Perspektive nicht okay finden kann, für mich persönlich.
Mein Vater war für uns kaum da und meine Mutter stand nun mal unter großem Druck. Es ist alles nicht so einfach. Sie hat versucht, zu überleben, für uns das Beste daraus zu machen.
Alles in allem ist es doch okay, okay, okay.
Sie haben sich beide nach der Trennung so sehr verändert, meine Mutter um fast 180°. Wahnsinn. Mehr fällt mir dazu nicht ein.
Es ist nur komisch, diese Erzieherinnen mit den Kindern zu sehen und diese unfassbar vorsichtigen und schon zu rücksichtsvollen Eltern. Gehen die immer so mit ihren Kindern um oder ist das nur die Unsicherheit in der Öffentlichkeit? Die Erzieher sind natürlich ausgebildete Pädagogen und wenden ihre ausgebildete Pädagogik an.
Mann, hätte ich damals so herumgebrüllt...
Hatte ich geweint und mich hineingesteigert, wurde mir nur gesagt, ich solle sofort aufhören, auf der Stelle, sonst würde ich eine geknallt bekommen. Ich hätte nämlich gar keinen Grund zum heulen. Sie schon.
Ich finde es sehr verwirrend, über all das nachzudenken. Weiß einfach nicht, was ich davon halten soll und lasse es deswegen lieber ganz sein. Es hat keinen Sinn, in alten Wunden herumzubohren, besonders, wenn man nicht einmal weiß, ob es denn welche sind.
Als ich Li. erzählt hatte, dass sie sich getrennt haben, als ich 17 war und dass sie es schon lange davor hätten tun sollen, hatte sie geanwortet, was ich dort oben gerade geschrieben habe.
"Es ist eben nicht so einfach. Man bleibt doch zusammen wegen den Kindern, wegen der finanziellen Situation, man kann sich nicht immer so einfach lösen."
Und aus irgendeinem Grund machte mich diese Aussage wütend. Unterschwellig, meine Wut bekommt so gut wie nie jemand zu Gesicht. Vielleicht, weil 'wegen den Kindern', eine Trennung das Beste gewesen wäre. Vielleicht, weil ich nur zu gerne dieses in dem Satz versteckte 'Naja, aber...' gehörig in den Boden treten möchte. Vielleicht, weil ich mich selbst schon oft genug in andere hineinversetze, deren Standpunkt nachzuvollziehen versuche und einfach ENDLICH einmal jemanden brauche, der mir zuhört.
Es ist eben nicht so einfach. Ja, ich weiß. Ichweißichweißichweißichweiß.
Egoistisches Ding. Vielleicht. Vielleicht auch nur verzweifelt. An Zweifeln vergangen und zerfallen.
Hör mir bitte einfach zu und sag mir, was du darüber denkst, denn ich kann mir selbst nicht vertrauen. Vor allem jetzt, in diesem Zustand, der immer wieder ein Stück unschärfer wird.
Kann mich nicht daran erinnern, wie alt mein Vater jetzt ist. Das war vielleicht peinlich, als sie mich danach fragte und ich nur schweigend dasaß, fiebrig nachdachte und spürte, wie mir die Hitze ins Gesicht schoss.
Lest ihr euch das ernsthaft alles durch? Wenn ihr es getan habt, dann danke. Ich danke euch allen.
Plötzlich beziehe ich jede zufällig geschriebene Kritik oder negative Bewertung auf mich.
Es steht da etwas von Überheblichkeit und ich denke mir sofort 'Oh nein... sie meint bestimmt mich. Was habe ich nun wieder falsch gemacht?'
Dabei kenne ich sie gar nicht. Ich bin doch manchmal echt bescheuert.
Es ist alles zu laut.
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