Hat jemand die Gebrauchsanweisung für mein Hirn gesehen?
Ich glaub', ich habe da etwas falsch zusammengesetzt. Hier, das sieht falsch aus. Das da drüben quietscht ziemlich, das sollte es gar nicht, glaube ich und -
Ach du meine Güte, was ist das denn?! .-.
Habt ihr wenigstens einen Schraubenzieher für mich?
Wenn ich's schon nicht repariert bekomme, kann ich mich damit wenigstens K.O. schlagen.
Samstag, 27. Dezember 2014
Der Fall, der Fall, die Gefallenen.
Habe. Gestern. Bis. 16. Uhr. Geschlafen.
Mist.
Heute geht es mir etwas besser, aber ich habe mich eine Zeit lang gefühlt, als hätte mich ein Zug überrollt.
Manchmal ist es, als wäre ich irgendwo aufgerissen und aus diesem Riss würde alle Energie und jeder Wille, jede Richtung und jeder Gedanke heraussickern, bis nur noch eine leere Hülle übrigbleibt.
Natürlich sehe ich wie der Tod persönlich aus. Genauso fühle ich mich auch. Graue Haut, strähnige Haare. Schattenumwobene Augen und verschleierter Blick.
Es ist klar, dass ich da steckenbleibe, wenn ich mir das durchgehen lasse. Aber ich hätte beim besten Willen nicht früher aufstehen können. Ich war wie vom Blitz getroffen.
Richtig aufgewacht bin ich nicht mehr.
Es ist absolut surreal, dieses Gefühl, von einer anderen Realität in eine simulierte Wirklichkeit zu blicken.
Du siehst dich Dinge tun, siehst deine Umgebung und nichts davon scheint echt zu sein.
Mechanisch. Unwirklich. Gelogen.
Deine eigenen Handbewegungen wirken plastisch und programmiert. Du siehst hinein, durch deine Augen auf etwas Bekanntes und dennoch so Fremdes, aber du bist nicht, in dem Moment. Zumindest nicht hier.
Bist irgendwo tief, tief in deinem Kopf vergraben.
Ekliges Gefühl, echt. Alles wird so stumpf, so ungreifbar.
Aber mal auf zu positiveren Gewässern. Es war und ist ein schönes Weihnachten hier, so zu dritt.
In unserer winzigen Küche, auf der kleinen Theke Lachsforelle und Kartoffelbrei in kleinen Schüsseln oder auf Tellern bereitgestellt, mit drei Stühlen, welche für diese Küche auf beinahe ironische Weise viel zu groß sind.
Als wären wir eine Studenten-WG, nichts Halbes und nichts Ganzes, aber voller Wärme und Gemütlichkeit.
Und das macht das Halbe doch wieder vollkommen ganz.
Drei Gläser Rosé, die das Küchenlicht von einer noch nackten Glühbirne stammend in sanfte Regenbogenfarben brechen. Gute, beruhigende Musik im Hintergrund. Ed Sheeran, eine CD, die meine Schwester heute mitgebracht hat.
Es ist so schön und irgendwie ist mir nach Heulen zumute.
Ist es das erste Weihnachten, das wir so verbringen? Ist es, oder?
Es ist so friedlich.
Ich sehe immer noch sehr sachte Schatten über die Wände huschen, aus der Welt dahinter (...denke ich, kann mir nie sicher sein). Die Art von Schatten, die Wellen auf den Meeresboden werfen. Mal sehr blass, mal wieder etwas klarer.
Für mich ist es nichts Ungewöhnliches, da ich die Luft um mich her in ständiger Bewegung sehe.
Manchmal flimmert sie, ohne eine Quelle zu besitzen, die diese Hitzewellen werfen könnte. Manchmal zieht Nebel auf. Licht- und kleine schwarze Schattenflecken. Die Wände glitzern. Dann etwas, das aussieht wie Unterwasserströmungen. Meistens ändert das Licht pulsierend seine Farbe, Umrisse verschwinden, werden verschluckt oder winden sich, schlängeln, zucken umher. Wenn es heftig ist, (zu viel Stress oder zu viel getrunken am Vortag), dann explodieren Partikel in Regenbogenfarben, in Funken, alles um mich her zuckt und tanzt und wird verschlungen von diesem Funkenflug und ich muss mich sehr konzentrieren, damit es sich wieder stabilisiert.
Manchmal wird es dunkel, so dunkel, dass Alles verschluckt wird.
Manchmal, wenn ich in meinen Hinterkopf falle, kann ich seine Bilder sehen. Sie sind unerwartet...friedlich. Er fällt in Dunkelheit und aus ihr werden der Notwendigkeit wegen bunte Bilder geboren.
Ich sehe Schmetterlinge in der Decke und den Wänden, als würden sie mit einem OH-Projektor dorthingeworfen werden.
Merkwürdige Landschaftsszenerien. Gesichter. Augen. Würfel aus bunten Stäben zusammengesetzt.
Vieles mehr. Sie sind die seinen, wenn er gerade schläft, gerade versunken ist.
Ich habe erst vor Kurzem herausgefunden, dass viele Menschen gar keine Bilder sehen, wenn sie die Augen schließen.
Ich habe mich ehrlich gesagt veralbert gefühlt. Dachte, das wäre ein Scherz.
Es ist so normal für mich geworden, hinter geschlossenen Augen manchmal wahre Feuerwerke zu sehen. Manchmal sind sie sehr undeutlich, manchmal haarscharf und klar.
Ich sehe sie auch nicht nur vor dem Schlafengehen. Auch in stressigen Situationen, wenn etwas in meinem Kopf abschaltet und ich... wegdrifte.
Das letzte Mal waren es Babyköpfe und dunkle Augen.
Ich fühle mich, als wäre ein uralter Geist in mir, ein Etwas, das noch alte Götter und Dämonen kennt.
Und manchmal sehe ich sie, in einem Augenblick zwischen Augenblicken oder hinter meinen Augenlidern.
Es scheint nach mir zu rufen, beständig, wie eine längst verlorene Erinnerung.
Etwas fehlt.
Etwas fehlt so sehr.
Ich bin zwischen zwei Welten gefangen, seitdem er bei mir ist. Aber er ist auch schon so lange da, wie kann ich ihm Zutritt verwehren? Ich falle hin und wieder her, bis ich nicht mehr kann. Bis ich zerbreche und meine Teile daraufhin wieder verschmelzen muss. Eintausend Leben.
Ich weiß nicht mehr, wohin ich gehen soll.
Also bleibe ich- für den Moment zumindest -hier. Wer weiß schon, was die Zukunft bringt.
Woher soll ausgerechnet ich wissen, worauf das hier hinausläuft?
Ich weiß, dass ich verwirrt bin, dass ich mich verlaufen habe und dass es wahrscheinlich früher oder später alles hervorbrechen wird. Da kann auch der Zensor nicht viel tun und wenn er noch so stur bleibt. Irgendwann muss ich mich entscheiden und wenn es soweit ist... stehen die Karten für diese Welt nicht gerade günstig.
Aber jetzt-
-jetzt darf ich doch einfach den Moment genießen, oder? Bevor ich mich verliere? Bevor ich in etwas gehe, mich in etwas auflöse, von dem ich nicht weiß, was es für mich bereithält?
Ja, ich habe unsägliche Angst. Ja, ich weiß, dass etwas nicht stimmt. Ich bin nicht blind, ich sehe doch, dass ich mit meiner Umgebung aus irgendeinem Grund nicht mithalten kann.
Aber das Jetzt ist gut und schön und alles, was ich habe.
Also bleibe ich, für jetzt.
Entschuldigt meine... ich weiß auch nicht.
Da ist ein Druck, der auf meinen Ohren lastet. Ich fühle mich... bedröppelt. Hah.
Entschuldigt meine Existenz, vielleicht? Meine hinausgeworfenen, umherirrenden Worte?
... Hm. Wie dem auch sei:
Ich hoffe, ihr hattet alle ein frohes Weihnachtsfest!
Mist.
Heute geht es mir etwas besser, aber ich habe mich eine Zeit lang gefühlt, als hätte mich ein Zug überrollt.
Manchmal ist es, als wäre ich irgendwo aufgerissen und aus diesem Riss würde alle Energie und jeder Wille, jede Richtung und jeder Gedanke heraussickern, bis nur noch eine leere Hülle übrigbleibt.
Natürlich sehe ich wie der Tod persönlich aus. Genauso fühle ich mich auch. Graue Haut, strähnige Haare. Schattenumwobene Augen und verschleierter Blick.
Es ist klar, dass ich da steckenbleibe, wenn ich mir das durchgehen lasse. Aber ich hätte beim besten Willen nicht früher aufstehen können. Ich war wie vom Blitz getroffen.
Richtig aufgewacht bin ich nicht mehr.
Es ist absolut surreal, dieses Gefühl, von einer anderen Realität in eine simulierte Wirklichkeit zu blicken.
Du siehst dich Dinge tun, siehst deine Umgebung und nichts davon scheint echt zu sein.
Mechanisch. Unwirklich. Gelogen.
Deine eigenen Handbewegungen wirken plastisch und programmiert. Du siehst hinein, durch deine Augen auf etwas Bekanntes und dennoch so Fremdes, aber du bist nicht, in dem Moment. Zumindest nicht hier.
Bist irgendwo tief, tief in deinem Kopf vergraben.
Ekliges Gefühl, echt. Alles wird so stumpf, so ungreifbar.
Aber mal auf zu positiveren Gewässern. Es war und ist ein schönes Weihnachten hier, so zu dritt.
In unserer winzigen Küche, auf der kleinen Theke Lachsforelle und Kartoffelbrei in kleinen Schüsseln oder auf Tellern bereitgestellt, mit drei Stühlen, welche für diese Küche auf beinahe ironische Weise viel zu groß sind.
Als wären wir eine Studenten-WG, nichts Halbes und nichts Ganzes, aber voller Wärme und Gemütlichkeit.
Und das macht das Halbe doch wieder vollkommen ganz.
Drei Gläser Rosé, die das Küchenlicht von einer noch nackten Glühbirne stammend in sanfte Regenbogenfarben brechen. Gute, beruhigende Musik im Hintergrund. Ed Sheeran, eine CD, die meine Schwester heute mitgebracht hat.
Es ist so schön und irgendwie ist mir nach Heulen zumute.
Ist es das erste Weihnachten, das wir so verbringen? Ist es, oder?
Es ist so friedlich.
Ich sehe immer noch sehr sachte Schatten über die Wände huschen, aus der Welt dahinter (...denke ich, kann mir nie sicher sein). Die Art von Schatten, die Wellen auf den Meeresboden werfen. Mal sehr blass, mal wieder etwas klarer.
Für mich ist es nichts Ungewöhnliches, da ich die Luft um mich her in ständiger Bewegung sehe.
Manchmal flimmert sie, ohne eine Quelle zu besitzen, die diese Hitzewellen werfen könnte. Manchmal zieht Nebel auf. Licht- und kleine schwarze Schattenflecken. Die Wände glitzern. Dann etwas, das aussieht wie Unterwasserströmungen. Meistens ändert das Licht pulsierend seine Farbe, Umrisse verschwinden, werden verschluckt oder winden sich, schlängeln, zucken umher. Wenn es heftig ist, (zu viel Stress oder zu viel getrunken am Vortag), dann explodieren Partikel in Regenbogenfarben, in Funken, alles um mich her zuckt und tanzt und wird verschlungen von diesem Funkenflug und ich muss mich sehr konzentrieren, damit es sich wieder stabilisiert.
Manchmal wird es dunkel, so dunkel, dass Alles verschluckt wird.
Manchmal, wenn ich in meinen Hinterkopf falle, kann ich seine Bilder sehen. Sie sind unerwartet...friedlich. Er fällt in Dunkelheit und aus ihr werden der Notwendigkeit wegen bunte Bilder geboren.
Ich sehe Schmetterlinge in der Decke und den Wänden, als würden sie mit einem OH-Projektor dorthingeworfen werden.
Merkwürdige Landschaftsszenerien. Gesichter. Augen. Würfel aus bunten Stäben zusammengesetzt.
Vieles mehr. Sie sind die seinen, wenn er gerade schläft, gerade versunken ist.
Ich habe erst vor Kurzem herausgefunden, dass viele Menschen gar keine Bilder sehen, wenn sie die Augen schließen.
Ich habe mich ehrlich gesagt veralbert gefühlt. Dachte, das wäre ein Scherz.
Es ist so normal für mich geworden, hinter geschlossenen Augen manchmal wahre Feuerwerke zu sehen. Manchmal sind sie sehr undeutlich, manchmal haarscharf und klar.
Ich sehe sie auch nicht nur vor dem Schlafengehen. Auch in stressigen Situationen, wenn etwas in meinem Kopf abschaltet und ich... wegdrifte.
Das letzte Mal waren es Babyköpfe und dunkle Augen.
Ich fühle mich, als wäre ein uralter Geist in mir, ein Etwas, das noch alte Götter und Dämonen kennt.
Und manchmal sehe ich sie, in einem Augenblick zwischen Augenblicken oder hinter meinen Augenlidern.
Es scheint nach mir zu rufen, beständig, wie eine längst verlorene Erinnerung.
Etwas fehlt.
Etwas fehlt so sehr.
Ich bin zwischen zwei Welten gefangen, seitdem er bei mir ist. Aber er ist auch schon so lange da, wie kann ich ihm Zutritt verwehren? Ich falle hin und wieder her, bis ich nicht mehr kann. Bis ich zerbreche und meine Teile daraufhin wieder verschmelzen muss. Eintausend Leben.
Ich weiß nicht mehr, wohin ich gehen soll.
Also bleibe ich- für den Moment zumindest -hier. Wer weiß schon, was die Zukunft bringt.
Woher soll ausgerechnet ich wissen, worauf das hier hinausläuft?
Ich weiß, dass ich verwirrt bin, dass ich mich verlaufen habe und dass es wahrscheinlich früher oder später alles hervorbrechen wird. Da kann auch der Zensor nicht viel tun und wenn er noch so stur bleibt. Irgendwann muss ich mich entscheiden und wenn es soweit ist... stehen die Karten für diese Welt nicht gerade günstig.
Aber jetzt-
-jetzt darf ich doch einfach den Moment genießen, oder? Bevor ich mich verliere? Bevor ich in etwas gehe, mich in etwas auflöse, von dem ich nicht weiß, was es für mich bereithält?
Ja, ich habe unsägliche Angst. Ja, ich weiß, dass etwas nicht stimmt. Ich bin nicht blind, ich sehe doch, dass ich mit meiner Umgebung aus irgendeinem Grund nicht mithalten kann.
Aber das Jetzt ist gut und schön und alles, was ich habe.
Also bleibe ich, für jetzt.
Entschuldigt meine... ich weiß auch nicht.
Da ist ein Druck, der auf meinen Ohren lastet. Ich fühle mich... bedröppelt. Hah.
Entschuldigt meine Existenz, vielleicht? Meine hinausgeworfenen, umherirrenden Worte?
... Hm. Wie dem auch sei:
Ich hoffe, ihr hattet alle ein frohes Weihnachtsfest!
Dienstag, 23. Dezember 2014
Falsch.
"Ahahahaha, halt doch den Mund, du dämliches Miststück. Weißt du, dass du allen hier auf die Nerven gehst? Weißt du, was du mit deiner bloßen Existenz schon anrichtest?
Deine Worte sind Gift und egal was du auch tust, sie werden giftig bleiben. DU BIST HIER FEHL AM PLATZ! Wie kannst du es wagen, hier aufzukreuzen? Unsensibel? Du kannst doch gar nicht anders sein, du arrogantes Miststück, Miststück, dreckiges Miststück. Verschwinde, verschwinde, wage es nicht, dich hier zu zeigen. Du widerst sie an, ALLE widerst du an. Sie müssen nur deine Worte sehen und selbst ohne dich zu kennen überfällt sie der Ekel vor dir!"
Nein! Sei still!
Irres Lachen und Schreien hallt durch meinen Kopf, ich verliere den Halt. Könnte lachen und weinen zugleich, weil es mich ZERREIßT, weil NICHTS Sinn ergibt und nie ergab UND ES IST MIR SCHON EGAL!! Oh Gott, was mache ich nur! ...Hahaha.
NA SCHÖN! SEIDSTILLSEIDSTILLSEIDSTILL!
Schreien, lachen und weinen zugleich, es vermischt sich in meiner Brust, eine lächerliche, ironische und sich selbst zerfressende braune Brühe. Aber keines davon darf ich hervorbrechen lassen, hier und jetzt. Natürlich verliere ich da jeden klaren Gedanken. Was für einen anderen Ausgang sollte es da schon geben??
Sag mir, was ich denn sonst sein, was zur Hölle ich sonst tun sollte! Mein Gottverdammtes Hirn steht in Flammen, in meinen Adern fließt eine zähflüssige Schwärze und sie trägt eine Taubheit in sich, taubheitsschwanger, wahnsinnig, pervers und widerwärtig, die sich auf meine Zunge und auf den vorderen Bereich meines Hirns, vor die Flammen und zwischen Haut und Knochen schiebt.
Scharf schmeckt es, wie über die Schneide eines Messers zu lecken, und doch ist es benommen und betäubt, als hätte ich einen Schlag mit einem Baseballschläger auf den Hinterkopf erhalten.
Gedanken sind klar, messerscharf, eiskalt und etwas anderes in mir tobt, hinter der Taubheit,
während er lächelt, fast schon entschuldigend lächelt.
Wir beide wissen, dass es immer schon hierauf hinauslief. Der Dämon bricht hervor und blitzt in meinen Augen. Und sie brüllt mich nur an, mit dieser lustvollen Grausamkeit und ich dazwischen könnte nur noch zuckend auf dem Boden zusammenbrechen.
Die Dunkelheit schmeckt bittersüß und kalt. Metallisch. Wie Schneeflocken auf der Zunge.
Resigniert gebe ich mich der fließenden, dickflüssigen Strömung hin. Lasse mich davontreiben und verschlucken.
Ich kenne mich in diesem Albtraum gut aus. Oder er tut es zumindest.
Ich bin die verdammte Büchse der Pandora, ich trage einen Untergang in mir.
Hussa! Verdammt noch mal.
Gehetzt, verfolgt, heimgesucht. Verloren, betäubt und eingekerkert.
Verwunschen sind wir. Tragödie steckt in dieser Welt.
Weißt du, wie Tragödie entsteht?
Sie entsteht, wenn Gutes fällt.
Tausendmal hat er es schon fallen und wieder aufstehen sehen.
Er hingegen atmet Rauch.
Der Zensor schüttelt den Kopf.
Was soll das denn bringen, hm? Leicht zu sagen, von dort oben, von der Grenze aus. Besserwisser.
Deine Worte sind Gift und egal was du auch tust, sie werden giftig bleiben. DU BIST HIER FEHL AM PLATZ! Wie kannst du es wagen, hier aufzukreuzen? Unsensibel? Du kannst doch gar nicht anders sein, du arrogantes Miststück, Miststück, dreckiges Miststück. Verschwinde, verschwinde, wage es nicht, dich hier zu zeigen. Du widerst sie an, ALLE widerst du an. Sie müssen nur deine Worte sehen und selbst ohne dich zu kennen überfällt sie der Ekel vor dir!"
Nein! Sei still!
HALT DIE KLAPPE!
Irres Lachen und Schreien hallt durch meinen Kopf, ich verliere den Halt. Könnte lachen und weinen zugleich, weil es mich ZERREIßT, weil NICHTS Sinn ergibt und nie ergab UND ES IST MIR SCHON EGAL!! Oh Gott, was mache ich nur! ...Hahaha.
NA SCHÖN! SEIDSTILLSEIDSTILLSEIDSTILL!
Schreien, lachen und weinen zugleich, es vermischt sich in meiner Brust, eine lächerliche, ironische und sich selbst zerfressende braune Brühe. Aber keines davon darf ich hervorbrechen lassen, hier und jetzt. Natürlich verliere ich da jeden klaren Gedanken. Was für einen anderen Ausgang sollte es da schon geben??
Sag mir, was ich denn sonst sein, was zur Hölle ich sonst tun sollte! Mein Gottverdammtes Hirn steht in Flammen, in meinen Adern fließt eine zähflüssige Schwärze und sie trägt eine Taubheit in sich, taubheitsschwanger, wahnsinnig, pervers und widerwärtig, die sich auf meine Zunge und auf den vorderen Bereich meines Hirns, vor die Flammen und zwischen Haut und Knochen schiebt.
Scharf schmeckt es, wie über die Schneide eines Messers zu lecken, und doch ist es benommen und betäubt, als hätte ich einen Schlag mit einem Baseballschläger auf den Hinterkopf erhalten.
Gedanken sind klar, messerscharf, eiskalt und etwas anderes in mir tobt, hinter der Taubheit,
während er lächelt, fast schon entschuldigend lächelt.
Wir beide wissen, dass es immer schon hierauf hinauslief. Der Dämon bricht hervor und blitzt in meinen Augen. Und sie brüllt mich nur an, mit dieser lustvollen Grausamkeit und ich dazwischen könnte nur noch zuckend auf dem Boden zusammenbrechen.
Die Dunkelheit schmeckt bittersüß und kalt. Metallisch. Wie Schneeflocken auf der Zunge.
Resigniert gebe ich mich der fließenden, dickflüssigen Strömung hin. Lasse mich davontreiben und verschlucken.
Ich kenne mich in diesem Albtraum gut aus. Oder er tut es zumindest.
Ich bin die verdammte Büchse der Pandora, ich trage einen Untergang in mir.
Hussa! Verdammt noch mal.
Gehetzt, verfolgt, heimgesucht. Verloren, betäubt und eingekerkert.
Verwunschen sind wir. Tragödie steckt in dieser Welt.
Weißt du, wie Tragödie entsteht?
Sie entsteht, wenn Gutes fällt.
Tausendmal hat er es schon fallen und wieder aufstehen sehen.
Er hingegen atmet Rauch.
Der Zensor schüttelt den Kopf.
Was soll das denn bringen, hm? Leicht zu sagen, von dort oben, von der Grenze aus. Besserwisser.
Montag, 22. Dezember 2014
I stumble through the wreckage,
rusted from the rain. There's nothing left to salvage, no one left to blame.
Among the broken mirrors I don't look the same. I'm rusted from the rain.
Dissect me 'til my blood runs down into the drain.
Ein Albtraum fließt durch meine Adern,
und er wird immer klarer.
Die Panik vor der eigenen Existenz in diesem Moment ist kaum zu ertragen.
NiemandhörtdichniemandhörtdichNiemandhörtsieNiemandhörtuns. Schrei und brülle nur soviel du willst.
Alleine wandernd an diesem Strand ist das Meer für meinen Blick die einzige Unendlichkeit.
Bitte verschlinge mich bevor ich selbst es tue.
Among the broken mirrors I don't look the same. I'm rusted from the rain.
Dissect me 'til my blood runs down into the drain.
Ein Albtraum fließt durch meine Adern,
und er wird immer klarer.
Die Panik vor der eigenen Existenz in diesem Moment ist kaum zu ertragen.
NiemandhörtdichniemandhörtdichNiemandhörtsieNiemandhörtuns. Schrei und brülle nur soviel du willst.
Alleine wandernd an diesem Strand ist das Meer für meinen Blick die einzige Unendlichkeit.
Bitte verschlinge mich bevor ich selbst es tue.
Freitag, 19. Dezember 2014
'Am I alone,
surrounded by death, I think this might just be the end'
Jetzt
Jetzt
Sprich, Mund, sprich. Denke, Kopf, denke. Zeichnet, Hände, zeichnet alles auf.
Oh Gott, bitte. Lasst das alles nicht in mir drin.
Was ich jetzt brauchen würde, was ich jetzt tun müsste, ist, alles um mich herum zu zerschmettern, zu brüllen, mit den Fäusten in die Scherben schlagen, blutverschmiert und nach Atem ringend würgen. Alles entleeren und säubern. Ich muss genug Platz schaffen, damit Worte denselben wieder füllen können.
Ich kann mich nicht mit Essen füllen, wenn ich nach Worten und Inspiration hungern muss und dieser Hunger muss gleißend, muss laut genug sein, um die ewigen Zweifel und Mutlosigkeiten übertönen zu können.
Es muss donnern, ohrenbetäubend grollen.
Dazwischen
Das hier ist alles meine Schuld. Ich habe mich hierher gebracht und sollte in diesen Gewässern eigentlich schwimmen können, anstatt darin zu ertrinken. Lügner, Lüge, LÜGE.
Schreckliche Gedanken und Bilder huschen durch meinen Kopf. Dinge, die ich niemals tun würde. Dinge, die trotzdem grinsend und zähnefletschend vor mir stehen. Warum? Habe ich eine Grenze zu viel überschritten?
Hallo, C.
Der Zensor, der Zensor, der Zensor.
Hinterlassene Stücke von mir zerfallen zu Asche und werden vom Wind verweht.
Kinderverstand. Die Hexe, die kleine Seelen fängt in den verwaschenen, grün-grauen, waldbewachsenen Hügeln. Lauf und verbrenne.
Das Monster im Geräteschuppen. Zu nahe dran. Du kannst das Rütteln sehen. Gehe nicht hinein.
Der Geruch von Vergangenheit. Milde Winterluft. Nass und waldig.
Danach und davor
Ich habe mit Li. heute über Familie gesprochen. Ich hätte es lassen sollen, von mir zu erzählen. Es war keine gute Idee. Nicht, dass es besonders schlimme Dinge in meiner Vergangenheit gibt, aber trotzdem hat es mich innerlich aufgewirbelt und durcheinander gebracht. Es hatte sich so furchtbar, furchtbar falsch angefühlt darüber zu sprechen, im Nachhinein.
Mir scheint es fast, als würde niemand aus einer 'heilen' Familie kommen, als wäre dieses Konzept nur ein Märchen und sich anbrüllende, beschimpfende, Dinge durch die Gegend schleudernde Eltern wären auch nur normal.
Das, was jetzt ist, kommt nicht von damals und ich will meine Eltern unter keinen Umständen dafür verantwortlich machen. Es war auf gar keinen Fall das Schlimmste und eben nicht immer das Beste.
Mitunter stressige Zeiten und durch den Stress verursachte emotionale Distanz. Ich verstehe es ja.
Ein Paar Vorfälle, die ich aus meiner heutigen Perspektive nicht okay finden kann, für mich persönlich.
Mein Vater war für uns kaum da und meine Mutter stand nun mal unter großem Druck. Es ist alles nicht so einfach. Sie hat versucht, zu überleben, für uns das Beste daraus zu machen.
Alles in allem ist es doch okay, okay, okay.
Sie haben sich beide nach der Trennung so sehr verändert, meine Mutter um fast 180°. Wahnsinn. Mehr fällt mir dazu nicht ein.
Es ist nur komisch, diese Erzieherinnen mit den Kindern zu sehen und diese unfassbar vorsichtigen und schon zu rücksichtsvollen Eltern. Gehen die immer so mit ihren Kindern um oder ist das nur die Unsicherheit in der Öffentlichkeit? Die Erzieher sind natürlich ausgebildete Pädagogen und wenden ihre ausgebildete Pädagogik an.
Mann, hätte ich damals so herumgebrüllt...
Hatte ich geweint und mich hineingesteigert, wurde mir nur gesagt, ich solle sofort aufhören, auf der Stelle, sonst würde ich eine geknallt bekommen. Ich hätte nämlich gar keinen Grund zum heulen. Sie schon.
Ich finde es sehr verwirrend, über all das nachzudenken. Weiß einfach nicht, was ich davon halten soll und lasse es deswegen lieber ganz sein. Es hat keinen Sinn, in alten Wunden herumzubohren, besonders, wenn man nicht einmal weiß, ob es denn welche sind.
Als ich Li. erzählt hatte, dass sie sich getrennt haben, als ich 17 war und dass sie es schon lange davor hätten tun sollen, hatte sie geanwortet, was ich dort oben gerade geschrieben habe.
"Es ist eben nicht so einfach. Man bleibt doch zusammen wegen den Kindern, wegen der finanziellen Situation, man kann sich nicht immer so einfach lösen."
Und aus irgendeinem Grund machte mich diese Aussage wütend. Unterschwellig, meine Wut bekommt so gut wie nie jemand zu Gesicht. Vielleicht, weil 'wegen den Kindern', eine Trennung das Beste gewesen wäre. Vielleicht, weil ich nur zu gerne dieses in dem Satz versteckte 'Naja, aber...' gehörig in den Boden treten möchte. Vielleicht, weil ich mich selbst schon oft genug in andere hineinversetze, deren Standpunkt nachzuvollziehen versuche und einfach ENDLICH einmal jemanden brauche, der mir zuhört.
Es ist eben nicht so einfach. Ja, ich weiß. Ichweißichweißichweißichweiß.
Egoistisches Ding. Vielleicht. Vielleicht auch nur verzweifelt. An Zweifeln vergangen und zerfallen.
Hör mir bitte einfach zu und sag mir, was du darüber denkst, denn ich kann mir selbst nicht vertrauen. Vor allem jetzt, in diesem Zustand, der immer wieder ein Stück unschärfer wird.
Kann mich nicht daran erinnern, wie alt mein Vater jetzt ist. Das war vielleicht peinlich, als sie mich danach fragte und ich nur schweigend dasaß, fiebrig nachdachte und spürte, wie mir die Hitze ins Gesicht schoss.
Lest ihr euch das ernsthaft alles durch? Wenn ihr es getan habt, dann danke. Ich danke euch allen.
Plötzlich beziehe ich jede zufällig geschriebene Kritik oder negative Bewertung auf mich.
Es steht da etwas von Überheblichkeit und ich denke mir sofort 'Oh nein... sie meint bestimmt mich. Was habe ich nun wieder falsch gemacht?'
Dabei kenne ich sie gar nicht. Ich bin doch manchmal echt bescheuert.
Es ist alles zu laut.
Donnerstag, 18. Dezember 2014
I own my own pet virus.
Look on the bright side is suicide
Lost eyesight, I'm on your side
Angel left wing, right wing, broken wing
Lack of iron and/or sleeping.
I own my own pet virus
I get to pet and name her
Her milk is my shit
My shit it is her milk
Wenn ich versuche, mich an die Schritte des heutigen Tages zu erinnern, zusammenzufassen, wo mein Kopf so hingerutscht ist, zu überlegen, welches von den ganzen Momentbausteinen ich herausfischen und hier hinstellen möchte, fühlt es sich an, als würde ein Ballon direkt zwischen Hirnmasse und Schädeldecke platzen. Höre fast den Laut in meinen Ohren. Fühle den Knall nachhallen.
Joa. Das bringt es ganz gut auf den Punkt.
8:06, Hin zum Praktikum, die frische, kalte Morgenluft weckt meinen Körper, lüftet meine Zellen und lässt mich wieder lebendig fühlen. Ich habe den Winter wirklich zu mögen gelernt, in den letzten Jahren. Vermisse es plötzlich, Schlittschuh laufen zu gehen, doch ist es viel zu mild und das wird es wohl dieses Jahr auch bleiben.
Ich vermisse die Umzäunung des Waldes um den See, den Geruch von Eis, Holz und Kiefernnadeln, die weite, glatte und im Sonnenlicht glänzende Fläche, die mir ein vergessenes Versprechen zuzuwispern scheint.
Blendendes Licht, weiß, blau, der Himmel, in den ich mit meinen Blicken eintauchen kann, dunkelgrün-schwarzes Wasser unter seinem eigenen Element verschlossen.
In der Bahn. Auf dem Bahnsteig.
Dazwischen irgendwo hineingefallen in ein Spiel aus abstrakten Bildern und fremden Gefühlen, als würde man Flammen bei ihrem zuckenden Tanz beobachten und unter der hypnotischen Wirkung leise versinken.
Schmerz. Verlorenheit. Allein gelassene, flüsternde Verzweiflung. Unterdrücktes Schreien, Brüllen, Toben, Schluchzen, Wimmern. So viel Schmerz, der nicht mir gehört und doch jede meiner Zellen im Zentrum meiner Brust auseinanderfetzt.
Bilder eines anderen Lebens, eines anderen Seins. Eine fremde Erinnerung. Sehr bekannt, doch fern von allem, was ich kenne. Es ist, als lägen Leichen unter diesen grauen Steinen, den Steinplatten des Bahnsteigs, und ich würde von ihren versteckten und nun entflohenen Erinnerungen eingenommen werden. Ich kann es riechen, schmecken, fühlen und hören. Das Dröhnen dieser Vision überflutet jeden meiner Sinne, ich werde eingesogen.
Ein abgeschnittenes Sein, einsam und barfuß auf kaltem Asphalt. Ohne Vergangenheit und ohne Zukunft wandelt es in dem Dunkel, das es seit jeher kennt und in dem es zu überleben weiß. Ewig wandernd. Schlafplatz unter steinernen Brücken, die nach Rauch, Moder und Feuchtigkeit riechen. Deren sandige Bitterkeit fast auf der Zunge zu schmecken ist. Ewig vom Leben abgegrenzt, ewig vom Tod getrennt.
Leise, leise, laut, leer und voll mit einer ziellosen Sehnsucht.
Etwas tropft in die Luft; Sie flimmert, wirft Wellen wie die Oberfläche von Wasser und so wird das Erblickte in wahllose Einzelteile zerstreut.
Die andere, mich wie ein streunender Hund begleitende Vision der verlorenen Stadt liegt nahe bei mir, doch ist es dieses Mal mehr, noch mehr als all das.
Alles scheint mir wie ein Fiebertraum. Gehetzt und unwirklich. Gebäude zerspringen zu Baustellen, wie eine Tasse zu Scherben.
Sand, Schutt und Gestein, rostendes Metall, dazwischen eine einsame Seele, hart auf einer ihr fremden Realität aufgeschlagen, mit staunenden, verwirrten und traurig-müden Blicken eine Umgebung betrachtend, die sie nur aufnehmen, immer weiter tastend, suchend und zitternd in sich aufnehmen, nicht aber begreifen kann.
Ich blicke immer wieder zum Himmel hinauf, ich kann es nicht lassen.
Weiter vor mir, hinter den Gleisen, steht ein vom Blitz getroffener Baum. Ich danke ihm dafür, dass er da ist, dass ich ihn mir jeden morgen ansehen kann. Eine Hälfte seiner Krone ist vollkommen versengt. Verdorrt, leblos für den Rest ihrer Existenz. Das gleißende Feuer hat sie berührt und niemals wieder losgelassen.
Mit seinen Verästelungen stellt er eine beinahe ironische Replikation des Blitzes dar, der einst in ihn geschlagen ist. Ich stelle mir vor, wie Licht und Holz an einer unsichtbaren Grenze spiegelnd aufeinandertreffen.
Die andere Hälte der Krone ist wiederum lebendig und gesund. Die Blätter atmen noch und halten den Kreislauf des Baumes am Leben. Kontraste vereinen sich durch seinen Stamm und ich meine, etwas von mir in diesem Anblick wiederzuerkennen.
Die Arbeit konnte mich ablenken. Auch wenn es unter meiner Oberfläche leise zischend brodelt, ist es gut, mich auf etwas anderes konzentrieren zu müssen. Fokus fährt zurück, stellt scharf, rastet ein, wie die wippenden Bewegungen einer Pupille. Unscharf, scharf, verschwommen und verwaschen und dann wieder klar.
Hatte unfassbare Unterleibsschmerzen, noch zusätzlich, das hat natürlich auch in meinem heutigen Zustand seine Finger im Spiel gehabt. Kennt ihr das, wenn man fühlt, wie einem die Farbe aus dem Gesicht weicht?
Die Erzieher und die Praktikantin waren so lieb zu mir. Jo. (der 2. Praktikantin) ist als Erste aufgefallen, dass etwas nicht stimmt. Hätte ja von selbst den Mund nicht aufgemacht und wenn ich noch solche Schmerzen gehabt hätte. Albern von mir, aber ich hätte mich einfach durchgequält.
Li. hatte mir dann erst einmal eine Ibuprofen-Tablette gegeben. Das war meine Rettung, ernsthaft. Es hat Wunder gewirkt, ohne die schabenden, glühenden Schmerzen habe ich mich ganz leicht gefühlt.
Beim hinunterschlucken der Tablette musste ich mich unweigerlich an das letzte Mal erinnern, vor 2, 3 Jahren. An die wiederholten Überdosen Ibuprofen, Ibuflam, Paracetamol und uralten Advil, welches auch nur die englische Bezeichnung für Ibuprofen ist.
Ich wollte mich nicht umbringen. Ich wusste, dass ich nicht durch Tabletten sterben würde.
Ich hatte nur diesen merkwürdigen Zwang, dieses merkwürdige Verlangen danach Tabletten zu schlucken.
Das tat ich damals auch, mit Vodka hinterher, bis mir einmal Finger und Zehen taub geworden sind.
Tn. hatte mir gesagt, ich könne morgen später kommen, da sowieso nicht so viele Kinder anwesend sein würden. Ich bin ihr so unendlich dankbar für diese Rücksicht, die sie nimmt.
Es tut mir Leid, dass in diesem Post recht viel Negatives steckt. War aber auch wirklich ein schlechter Tag.
Es wird wieder besser werden. Ich spüre die ersten Versuche der Sonne in meiner Brust, erneut hervorzubrechen. Ich werde wieder richtig lachen können. Nur nicht heute.
Mittwoch, 17. Dezember 2014
This is my December. These are my snow covered dreams.
This is me pretending. This is all I need.
Mein Brustkorb bricht ein. Mit einem widerlichen Knacken zerbricht er.
Es ist ein brennendes, verlangendes Ziehen in mir. Mein Herz liegt frei und ungeschützt und wird in die Tiefe gezogen, irgendwo unter meine Bauchdecke, dort, wo die Dunkelheit nistet. Mein Kopf schreit, weil ich es nicht kann. So ein Durcheinander.
Stop.Stop.Stop.Stop.Stop.Stop.Stop.Stop.Stop.Stop.
Atme.
Beruhige dich.
Fokussiere dich nur auf eines. Alles andere ist zu viel. Gieß doch keinen ganzen Eimer in ein volles Fass.
HINHERHINHERHINHERHINHER. Obendrüber, hintenrum. Es muss aufhören, sich zu drehen, bevor ich doch noch das Gleichgewicht verliere und falle.
Es war eigentlich kein schlechter Tag heute, wirklich nicht. Im Moment funktioniere ich ganz gut, zum Glück. Ich lächle sehr viel. Ich denke, ich wirke nach außen hin ganz gefasst und ... stabil.
Auch mit 4 Stunden Schlaf in den letzten Tagen. Normalerweise bin ich eine Person, die viel schläft.
Allerdings ist es im endeffekt nicht entscheidend, wie viel Schlaf ich bekomme. Ich kann auch mit weit über zehn Stunden Schlaf unendlich müde sein. Kann mit einer Stunde dagegen hellwach sein.
Es geht mir fast besser, wenn ich weniger schlafe. Ich habe das Gefühl, dass ich mich dann weniger verheddere, einfach, weil mein Verstand ermüdet ist und somit klarer wird. Macht das Sinn?
Wenn ich viel schlafe, ist es manchmal, als wäre ich im Zustand des Träumens verloren gegangen, als wäre der Traum an mir hängen geblieben und würde meine Umgebung einfärben, bis sie nicht mehr wieder zu erkennen ist. Alles Bekannte ins Vergessen gefallen wird die Welt mir vollkommen fremd.
Es ist ein schönes Praktikum, das ich absolviere. Es ist schön zu sehen, wie die Kinder aus eigenen Antrieb beginnen, auf dich zuzugehen. Natürlich ist es auch anstrengend. Aber auf eine ganz besondere Weise wertvoll. Nichts, was ich für meine berufliche Laufbahn wählen würde. Einfach, weil ich mich auf Dauer nicht darin sehen kann. Doch für den Zeitraum von drei Monaten ist es eigentlich ideal.
Am Anfang schien es mir keine gute Idee, das Praktikum anzufangen, denn ich hatte geahnt, dass ich durch den zusätzlichen Stress noch mehr zu kämpfen hätte. Ich kann mich jetzt, in diesem Augenblick meines Lebens, nicht mit eigenen Kindern sehen. Noch nie eine Beziehung geführt, fast vollkommen Erfahrungsfrei, mal ganz abgesehen von der Unfähigkeit, mich zu verlieben? Die Gefahr, die Heimsuchung zu vererben? Nein. Vielleicht ändert es sich noch, irgendwann.
Ich halte die Erfahrung mit Kindern trotzdem für etwas Kostbares. Es war auf jeden Fall kein Fehler.
Jetzt hoffe ich nur noch, dass ich es auch durchhalten kann.
Ich sehe diese leuchtenden Kinderaugen, das laute, ungebändigte und freie Lachen, diese naive Impulsivität, das Vertrauen, das sie schenken, weil sie es noch nicht besser wissen können.
Wie kann man einem solchen Wesen, das noch über keinerlei Abwehrkräfte verfügt, wie kann man auch nur daran denken, ihm jemals etwas anzutun? Mir wird schlecht davon. Ich will diesen ungreifbaren Riss in die Welt hinausschreien, wenn der Laut nur machtvoll genug wäre, die flache und zersetzende Gefräßigkeit der Monster auszuradieren. Das Ding, das niemals sein sollte und doch viel zu oft passiert.
Ich drücke mir die Augen in den Schädel. Funkenflug und tanzende Benzin-Farben-Flecken. Sich wellenartig ausbreitend. Ich stelle mir das Geräusch vor, das sie machen würden. WUMM-WUMM-WRUMM. Mechanisch und doch tief-melodisch, voll genug in seinem Klang, um sanft und beruhigend zu wirken.
Wann habe ich eigentlich mein Licht verloren? Meine Motivation? Die Euphorie künstlerischen Schaffens? Ich brauche die Energie wieder, die mich leitet, das Leben, das mir leise ins Ohr singt, den Geschmack unzähliger Farben, die warm auf meiner Zunge zerschmelzen, das absolute Hochgefühl, wenn Worte und Ideen mir von ganz alleine zu zufließen scheinen, als wären sie scheue Tiere, deren Vertrauen ich gewonnen und sie nun mit ihrem tanzenden, lachenden, ausladenden und befreienden Wesen durch meinen Körper fließen lassen darf.
Ich warte auf das Aufatmen und hoffe, dass es sich beeilt.
Mein Brustkorb bricht ein. Mit einem widerlichen Knacken zerbricht er.
Es ist ein brennendes, verlangendes Ziehen in mir. Mein Herz liegt frei und ungeschützt und wird in die Tiefe gezogen, irgendwo unter meine Bauchdecke, dort, wo die Dunkelheit nistet. Mein Kopf schreit, weil ich es nicht kann. So ein Durcheinander.
Stop.Stop.Stop.Stop.Stop.Stop.Stop.Stop.Stop.Stop.
Atme.
Beruhige dich.
Fokussiere dich nur auf eines. Alles andere ist zu viel. Gieß doch keinen ganzen Eimer in ein volles Fass.
HINHERHINHERHINHERHINHER. Obendrüber, hintenrum. Es muss aufhören, sich zu drehen, bevor ich doch noch das Gleichgewicht verliere und falle.
Es war eigentlich kein schlechter Tag heute, wirklich nicht. Im Moment funktioniere ich ganz gut, zum Glück. Ich lächle sehr viel. Ich denke, ich wirke nach außen hin ganz gefasst und ... stabil.
Auch mit 4 Stunden Schlaf in den letzten Tagen. Normalerweise bin ich eine Person, die viel schläft.
Allerdings ist es im endeffekt nicht entscheidend, wie viel Schlaf ich bekomme. Ich kann auch mit weit über zehn Stunden Schlaf unendlich müde sein. Kann mit einer Stunde dagegen hellwach sein.
Es geht mir fast besser, wenn ich weniger schlafe. Ich habe das Gefühl, dass ich mich dann weniger verheddere, einfach, weil mein Verstand ermüdet ist und somit klarer wird. Macht das Sinn?
Wenn ich viel schlafe, ist es manchmal, als wäre ich im Zustand des Träumens verloren gegangen, als wäre der Traum an mir hängen geblieben und würde meine Umgebung einfärben, bis sie nicht mehr wieder zu erkennen ist. Alles Bekannte ins Vergessen gefallen wird die Welt mir vollkommen fremd.
Es ist ein schönes Praktikum, das ich absolviere. Es ist schön zu sehen, wie die Kinder aus eigenen Antrieb beginnen, auf dich zuzugehen. Natürlich ist es auch anstrengend. Aber auf eine ganz besondere Weise wertvoll. Nichts, was ich für meine berufliche Laufbahn wählen würde. Einfach, weil ich mich auf Dauer nicht darin sehen kann. Doch für den Zeitraum von drei Monaten ist es eigentlich ideal.
Am Anfang schien es mir keine gute Idee, das Praktikum anzufangen, denn ich hatte geahnt, dass ich durch den zusätzlichen Stress noch mehr zu kämpfen hätte. Ich kann mich jetzt, in diesem Augenblick meines Lebens, nicht mit eigenen Kindern sehen. Noch nie eine Beziehung geführt, fast vollkommen Erfahrungsfrei, mal ganz abgesehen von der Unfähigkeit, mich zu verlieben? Die Gefahr, die Heimsuchung zu vererben? Nein. Vielleicht ändert es sich noch, irgendwann.
Ich halte die Erfahrung mit Kindern trotzdem für etwas Kostbares. Es war auf jeden Fall kein Fehler.
Jetzt hoffe ich nur noch, dass ich es auch durchhalten kann.
Ich sehe diese leuchtenden Kinderaugen, das laute, ungebändigte und freie Lachen, diese naive Impulsivität, das Vertrauen, das sie schenken, weil sie es noch nicht besser wissen können.
Wie kann man einem solchen Wesen, das noch über keinerlei Abwehrkräfte verfügt, wie kann man auch nur daran denken, ihm jemals etwas anzutun? Mir wird schlecht davon. Ich will diesen ungreifbaren Riss in die Welt hinausschreien, wenn der Laut nur machtvoll genug wäre, die flache und zersetzende Gefräßigkeit der Monster auszuradieren. Das Ding, das niemals sein sollte und doch viel zu oft passiert.
Ich drücke mir die Augen in den Schädel. Funkenflug und tanzende Benzin-Farben-Flecken. Sich wellenartig ausbreitend. Ich stelle mir das Geräusch vor, das sie machen würden. WUMM-WUMM-WRUMM. Mechanisch und doch tief-melodisch, voll genug in seinem Klang, um sanft und beruhigend zu wirken.
Wann habe ich eigentlich mein Licht verloren? Meine Motivation? Die Euphorie künstlerischen Schaffens? Ich brauche die Energie wieder, die mich leitet, das Leben, das mir leise ins Ohr singt, den Geschmack unzähliger Farben, die warm auf meiner Zunge zerschmelzen, das absolute Hochgefühl, wenn Worte und Ideen mir von ganz alleine zu zufließen scheinen, als wären sie scheue Tiere, deren Vertrauen ich gewonnen und sie nun mit ihrem tanzenden, lachenden, ausladenden und befreienden Wesen durch meinen Körper fließen lassen darf.
Ich warte auf das Aufatmen und hoffe, dass es sich beeilt.
Montag, 15. Dezember 2014
I'm so tired, I can't sleep...
...I'm a liar and a thief. Sit and drink Pennyroyal tea. I'm aneamic royalty.
Ich zittere und spucke schaumig-schwarze Galle aus. So oft fühle ich mich dunkel und vergiftet.
Halluziniere ich, höre ich einfach nur besser als meine Teamkollegen, oder zerbricht die Welt endlich?
Ich hasse es, nie sicher sein zu können, außer wenn sie direkt meinen Namen rufen. Im Endeffekt ist es natürlich egal. Ich werde weiterhin schweigen.
Der tiefe Pfeifton kommt wohl von Rissen, die wie Spinnenweben unsichtbar den Himmel durchziehen. Was soll ich davon halten? Ich habe Angst. Es ist mir egal. Ich will weg.
Zerreiß mich. Bitte.
Ich denke, das Monster hat meine Schwester infiziert. Deswegen ging es ihr so schlecht. Ich bin giftig und ansteckend.
Muss in 4 1/2 Stunden aufstehen. Naja, geht noch. Gute Nacht!
Ich zittere und spucke schaumig-schwarze Galle aus. So oft fühle ich mich dunkel und vergiftet.
Halluziniere ich, höre ich einfach nur besser als meine Teamkollegen, oder zerbricht die Welt endlich?
Ich hasse es, nie sicher sein zu können, außer wenn sie direkt meinen Namen rufen. Im Endeffekt ist es natürlich egal. Ich werde weiterhin schweigen.
Der tiefe Pfeifton kommt wohl von Rissen, die wie Spinnenweben unsichtbar den Himmel durchziehen. Was soll ich davon halten? Ich habe Angst. Es ist mir egal. Ich will weg.
Zerreiß mich. Bitte.
Ich denke, das Monster hat meine Schwester infiziert. Deswegen ging es ihr so schlecht. Ich bin giftig und ansteckend.
Muss in 4 1/2 Stunden aufstehen. Naja, geht noch. Gute Nacht!
Verheddere mich in einem Zettel...
Auf dem Weg zum Praktikum sehe ich ein Papier, oben festgeklebt an einem grauen und verdreckten Metallpfosten, übersäht mit scheinbar ewigen weißen Fetzen, die auf die Vergangenheit unzähliger Sticker, Zettel und Botschaften hinweisen. Kleine Nachrichten werden in der Stadt verstreut.
Ich sehe nichts als diesen Zettel und den unsichtbaren Hauch des Gesichtes, das sich entschied, seine Mitteilung den Menschen auf diese Weise sichtbar werden zu lassen. Wer sind sie, diese Gesichter? Wo kommen sie her? Wo gehen sie hin? Merkwürdige Wesen sind sie.
Haben sie diese kleinen Ausdrücke menschlicher Geschichten aus puren Witz, Impuls, Ironie oder klaren und durchdachten Motiven dort eingebettet, sodass auch sie im Laufe der Zeit den Schmutz der Luft in sich aufnehmen und so mit ihrer Umgebung perfekt verschmelzen können?
Nun. Es steht auf dieser DIN-A-4-großen, schlichten Fläche:
'Die Schlange trinkt Milch und gibt Gift. Der Heilige trinkt Gift und gibt Milch.'
Ich bin mir sicher, dass hinter dieser Aussage eine Überzeugung und ein Erfahren steckt.
Trotzdem mag ich sie nicht besonders, aus mehreren Gründen.
...
...Und jetzt fällt mir gerade auf, dass es noch mehr Arten gibt, diesen Spruch zu verstehen, als ich es bisher getan habe. Ich dachte gerade, dass es eigentlich keine direkte negative Assoziation in Bezug auf die Schlange gibt. Ah, ja. Die Aussage ist an sich neutral. Sie malt ein Bild.Es ist ein Kreislauf. Es ist ein Gesamtbild. Ich hatte die beiden Sätze zunächst nur separat wahrgenommen.
Ich sehe die Schlange nicht als die Menschen, die bereitwillig ihr Gift in der Welt versprühen, wahl-, ziel-, und gedankenlos. Die Schlange ist, lässt man mal die ganzen christlichen, furchtverbreitenden Verteufelungen beiseite, ein Wesen, mit Giftzähen ausgestattet, weil das Leben sie ihr nun einmal gegeben hat.
Sie sind zum überleben da, nicht zum Quälen.
Ich kann es nicht leiden, wenn Menschen Schlangen mit dem Bösen gleichsetzen.
Das, was wir Menschen schaffen, kann uns kein anderes Tier nachmachen.
Aber sehen wir die Schlange trotzdem mal als Metapher an, nur ohne sie mit allen uralten Vorurteilen zu belasten.
Es scheint ein Ungleichgewicht zu herrschen. Die Schlange trinkt Milch und gibt Gift. Sie nimmt sich das, was uns hier nahrhaft erscheint und gibt uns dafür nichts zum Ausgleich. Schlimmer noch, sie gibt uns stattdessen Lähmung, Verderben und Tod. Und stünde die Schlange nun alleine da, ohne ein Gegengewicht, würde es vielleicht auch darauf hinauslaufen, sie kann ja auch gar nicht anders, wenn sie nicht in einem Prozess eingebunden ist.
Sie ist eine Schlange, es ist ihre Natur.
Das Gleichgewicht stellt sich erst durch den 'Heiligen' ein. Er schafft es, das Gift der Schlange zu nehmen und ihr im Gegenzug wieder Milch zu geben. Deswegen wollte ich von Anfang an klarstellen, dass ich die Schlange nicht als etwas grundsätzlich Schlechtes ansehe. Denn sonst könnte man an dieser Stelle verzweifeln. Etwas Schlechtes will man nicht füttern, man will, dass es verschwindet und sieht nun vor sich einen immerwährenden Kreislauf, in dem die Schlange erhalten bleibt.
Es ist gut, denn es herrscht Balance. Die Schlange liefert keinen Grund, bekämpft zu werden. Es macht keinen Sinn. Auf das Gift folgt die Milch und auf die Milch das Gift.
Stärken entstehen, nicht weil wir unsere Schwächen ausradieren, sie bekämpfen, sondern weil wir ihnen entgengentreten, lernen, ihr Gift zu nehmen und daraus Milch zu machen.
Jeder trägt den Prozess des Heiligen und der Schlange in sich. Aus dem harmonischen Kreis wächst das Selbst herauf und erblüht. Sieht man von oben auf den Kreis, lässt sich keine Bewegung erkennen, doch inneres Gleichgewicht ist das Gegenteil von Stillstand.
Sieh seitlich auf den Kreis. Es ist eine Spirale.
Man braucht das Gift, um Milch zu bekommen. Milch für das Gift, damit wieder Milch entstehen kann.
Gerät es allerdings aus dem Gleichgewicht, besteht Gefahr, vergiftet zu werden. Gibt es zu wenig Gift, wird es auch zu wenig Milch geben, auch wenn manche dann trotzdem behaupten, sie hätten Milch im Überfluss und keine Spur von Gift.
Auch dieser Zustand gehört hin-und wieder zum Leben. Er ist nicht permanent. Ich meine, wir lernen und versuchen unser ganzes Leben, mit uns und anderen ins Gleichgewicht zu kommen.
Es ist nicht einfach. Es braucht Zeit. Es tut weh.
Aber es ist gut.
Jeder von euch hat seinen ganz eigenen Weg. Sie sind alle wunderschön, nicht, wegen ihrer Einzelteile, sondern im Gesamten. Das Gesamte seid ihr. Nicht Einzelteile. Nicht all die schlimmen Ereignisse, nicht die ungerechtfertigten Dinge, die euch andere aufgebürdet haben. Ihr seid nicht eure Vergiftung.
Ihr seid wunderschön, einfach nur, weil ihr. Hier. Jetzt. Seid. Mit Vergangenheit und Zukunft genau in diesem Moment.
Danke, dass du weiteratmest, auch wenn du vielleicht schon nicht mehr willst.
Danke, dass du existierst.
Sonntag, 14. Dezember 2014
Verschüttet, um vergessen zu werden.
Um für immer un-sichtbar zu bleiben.
Irgendwo in meinem Hinterkopf lächelt er.
Es fing an mit dem Geruch und Geschmack von Besessenheit. Brennende, euphorische, alles zerfletschende Besessenheit. Ein dunkles, scharfes und machtvolles Strömen. Das absolute Eintauchen.
Ich muss schlecht sein, wenn so etwas in mir sitzt.
Ich fühle es, als hätte man mir eine elektrische Nadel ins Rückenmark gerammt. Ich will mich nach hinten verbiegen und in der Mitte zerbrechen.
Es reicht, es reicht, es reicht, es reicht, es reicht, es reicht, es reicht, es reicht, es reicht, es reicht, es reicht, es reicht, es reicht, es reicht, es reicht, - es fängt langsam an, jeglichen Sinn zu verlieren. Dann gehört es jetzt wohl zu mir.
Ich wollte eigentlich an meiner Zeichnung weiterarbeiten. Wird wohl nichts, dieses Wochenende.
Meine Lippen sind zerbissen, die Nägel abgekaut, die Ränder des Nagelbetts zerkratzt und aufgerissen.
Ich will so dringend weg. Darf es aber nicht. Darf nicht zulassen, dass es mich übermannt.
Ich muss Haltung bewahren, weil ich es kann. Es wäre sonst unfair denjenigen gegenüber, die die Möglichkeit dazu gar nicht haben. Oder ist es im Gegenteil der Grund, sich Hilfe zu suchen? Da andere es auch tun müssen, die mit viel Schlimmeren zu kämpfen haben? Aber wie, wie? Ich weiß nicht wie.
Ich werde ungesehen bleiben, das scheint der Teil des... 'Plans' zu sein.
Selbst wenn mir der Halt in einem unachtsamen Moment entgleitet, selbst wenn sich zufällig und plötzlich etwas von der Inneren Welt offenbart, bleibe ich unsichtbar. Sie sagen nicht viel dazu, oder es ist schnell wieder vergessen.
Meine Maske agiert selbstständig und besteht aus meterdicken Mauern. Sie schiebt sich vor, selbst wenn ich es wirklich nicht will. Die Tore schließen sich ohne mein Zutun.
Ich kann mir nach einem Familienfest betrunken die Lunge aus dem Hals schreien oder mich halb ins Koma saufen, weil ich mich so unbesiegbar fühle und mir mein Körper die Realität wieder hart und unbarmherzig ins Gesicht schlagen muss, sie müssen an dem Abend meine Narben gesehen haben, logischerweise.
Ich kann ihnen Geschichten geben, die beschreiben, was ich fühle, ich kann in einem überforderten Angstzustand die Kontrolle verlieren und mir vor meiner Familie ungewollt gegen den Kopf schlagen, kann mir das Gesicht aufkratzen, kann um einen Klinikaufenthalt bitten, der mir von meiner Mutter ausgeredet wird...
kurz, es kann so viel hindurchsickern, wie es will, wie es kann, doch wird es entweder nicht angesprochen oder bald schon neutralisiert. Es ist nicht ihre Schuld; Ich soll wohl unsichtbar bleiben. Vielleicht habe ich kein Recht, sofern man von Recht sprechen kann, all dies in mir zu tragen und darf es deswegen auch nicht sichtbar werden lassen. Ich kann ja noch nicht einmal richtig in Worte fassen, was sich in meinem Kopf abspielt, wie sich diese Zustände anfühlen. Sie sind zu groß, zu tief, heben sich selbst auf, weil sie Paradoxien in sich tragen und werden so zu einem schwarzen Loch.
Wie soll mich denn jemals irgendwer verstehen? Ich darf nicht verstanden werden.
Diese Einsicht frisst mich auf. Es fühlt sich an, als hätte man mich aufgerissen. Es tut weh.
Aber ich darf nichts sagen, nicht weinen, nicht jammern, nichts zeigen. Muss den Kopf hoch halten und als Konzept 'Mensch' funktionieren.
Ich sehe die Welt, doch ich weiß nichts von ihr und sie nichts von mir. Ich werde von ihr fortgetrieben, bin durch eine weit entfernte Glaswand von ihr getrennt.
Ich sehe tausende Menschengeschichten, die mir das Herz herausreißen.
//Sieh dir an, was andere durchleben müssen, du hast kein Recht, dich zu beschweren. Halt doch die Klappe. Sieh dich an, du bist erbärmlich. Beiß die Zähne zusammen. Du kannst es besser machen, wenn du es nur willst. Reiß dich zusammen.//
Ich mag das Konzept 'Mensch' nicht. Stelle dir irgendeine unfassbare Grausamkeit vor, die ein Mensch einem anderen antun könnte und du kannst dir sicher sein, irgendwo und irgendwann auf dieser Welt ist es auch so passiert, wurde es getan. Es nimmt mir den Atem, ich ertrage es kaum. Ich bin ein naives Kind, das in einen ekelerregenden und Gewalterfüllten Abgrund blickt und mit absolutem Entsetzen benebelt zurücktaumelt.
Die Schwärze greift nach mir und frisst sich absurderweise auch in mein Innerstes. Das Kind versinkt.
Ich will alles um mich her zerschmettern, ich will sie zerreißen, ich will, dass sie dafür bezahlen.
Ich will nicht, dass es existiert, ich will nichts mehr sehen, hören, fühlen.
Ich will mir Kehle und Lunge wundschreien, bis meine Stimme versagt.
---
Ich sehe mich um und um und um. Ich weiß, dass es so viel Wunderbares gibt. Dass Menschen Fantastisches schaffen und auch auf herzerwärmende Weise fähig sind zu lieben. Wirklich zu lieben.
Ich weiß nur nicht... es stellt trotzdem kein Gleichgewicht her. Keinen Ausgleich, nicht hierfür.
Aber es bringt nichts, sich die Menschheit wegzuwünschen, sie ist nun einmal so da, wie sie ist. Und wir müssen das Beste daraus machen, wenn wir nicht an ihr ersticken wollen.
Doch kenne ich mich in der Welt nicht aus und habe in mir selbst vollkommen die Orientierung verloren.
Es ist unwirklich und seltsam und manchmal falle ich hintenüber durch meinen Kopf, ohne vorher den Anker auszufahren, auf eine veränderte und abstrakte Seite der Welt. Eine andere Welt.
Schreiend, kreischend, farbenwirbelnd, tobend, der Geruch eines Blitzes, das Gefühl eisiger Kälte an empfindlichen Zähnen, ein schriller Pfeifton, der sich als Decrescendo im Nichts verliert, bittere Dunkelheit, die sich wie Heimat anfühlt, Flammen in den Adern, eine unendliche Schönheit,
SIE, die mich immer ansehen, beobachtend, die Erinnerungen, die keine sind und doch an jeder meiner Fasern zerren. Ein Fall. Fließende Plastik- und Gummifarben. Ein fiebriger Geschmack. Salziges Blut. Seine Bilder, für mich sichtbar in die Welt projeziert. Er. Schlafend. Wartend. Lauernd.
Die gemeinsam abgestimmte Version der Realität ist so instabil. Manchmal höre ich sie gar nicht mehr.
Die Dinge in mir kommen nirgendwo her und führen ins Nichts. Sie haben keinen Zweck, sie sind nur da und nehmen mich an die Hand. Führen mich fort. Rufen nach mir.
Warum soll ich mich noch wehren? Wofür denn? Wieso sollte ich bleiben, wenn mich dieses Festklammern zerreißt.
Ich bin müde und will mich von den reißenden Fluten verschlucken lassen.
Auch mein Ertrinken wird unsichtbar bleiben.
Egal, wohin ich sehe, nirgendwo scheine ich hin zu gehören.
Ich will die Klingen holen. Vielleicht nicht heute.
Ich will in den Wald und nicht mehr herauskommen. Vielleicht auch nicht heute.
Ich hasse mich nicht, aber ich kann mich weder verstehen, noch etwas mit mir anfangen. Paralysiert in meinem Kopf drohe ich an mir selbst zu ersticken.
Es war gut diesen Blog zu eröffnen. Es lenkt mich von selbstzerstörerischen Handlungen ab, auch wenn ich weiß, dass es nur ein Hinauszögern ist. Aber auch das lohnt sich.
Ich hoffe, ihr wundervollen Menschen seit alle wohlauf.
Irgendwo in meinem Hinterkopf lächelt er.
Es fing an mit dem Geruch und Geschmack von Besessenheit. Brennende, euphorische, alles zerfletschende Besessenheit. Ein dunkles, scharfes und machtvolles Strömen. Das absolute Eintauchen.
Ich muss schlecht sein, wenn so etwas in mir sitzt.
Ich fühle es, als hätte man mir eine elektrische Nadel ins Rückenmark gerammt. Ich will mich nach hinten verbiegen und in der Mitte zerbrechen.
Es reicht, es reicht, es reicht, es reicht, es reicht, es reicht, es reicht, es reicht, es reicht, es reicht, es reicht, es reicht, es reicht, es reicht, es reicht, - es fängt langsam an, jeglichen Sinn zu verlieren. Dann gehört es jetzt wohl zu mir.
Ich wollte eigentlich an meiner Zeichnung weiterarbeiten. Wird wohl nichts, dieses Wochenende.
Meine Lippen sind zerbissen, die Nägel abgekaut, die Ränder des Nagelbetts zerkratzt und aufgerissen.
Ich will so dringend weg. Darf es aber nicht. Darf nicht zulassen, dass es mich übermannt.
Ich muss Haltung bewahren, weil ich es kann. Es wäre sonst unfair denjenigen gegenüber, die die Möglichkeit dazu gar nicht haben. Oder ist es im Gegenteil der Grund, sich Hilfe zu suchen? Da andere es auch tun müssen, die mit viel Schlimmeren zu kämpfen haben? Aber wie, wie? Ich weiß nicht wie.
Ich werde ungesehen bleiben, das scheint der Teil des... 'Plans' zu sein.
Selbst wenn mir der Halt in einem unachtsamen Moment entgleitet, selbst wenn sich zufällig und plötzlich etwas von der Inneren Welt offenbart, bleibe ich unsichtbar. Sie sagen nicht viel dazu, oder es ist schnell wieder vergessen.
Meine Maske agiert selbstständig und besteht aus meterdicken Mauern. Sie schiebt sich vor, selbst wenn ich es wirklich nicht will. Die Tore schließen sich ohne mein Zutun.
Ich kann mir nach einem Familienfest betrunken die Lunge aus dem Hals schreien oder mich halb ins Koma saufen, weil ich mich so unbesiegbar fühle und mir mein Körper die Realität wieder hart und unbarmherzig ins Gesicht schlagen muss, sie müssen an dem Abend meine Narben gesehen haben, logischerweise.
Ich kann ihnen Geschichten geben, die beschreiben, was ich fühle, ich kann in einem überforderten Angstzustand die Kontrolle verlieren und mir vor meiner Familie ungewollt gegen den Kopf schlagen, kann mir das Gesicht aufkratzen, kann um einen Klinikaufenthalt bitten, der mir von meiner Mutter ausgeredet wird...
kurz, es kann so viel hindurchsickern, wie es will, wie es kann, doch wird es entweder nicht angesprochen oder bald schon neutralisiert. Es ist nicht ihre Schuld; Ich soll wohl unsichtbar bleiben. Vielleicht habe ich kein Recht, sofern man von Recht sprechen kann, all dies in mir zu tragen und darf es deswegen auch nicht sichtbar werden lassen. Ich kann ja noch nicht einmal richtig in Worte fassen, was sich in meinem Kopf abspielt, wie sich diese Zustände anfühlen. Sie sind zu groß, zu tief, heben sich selbst auf, weil sie Paradoxien in sich tragen und werden so zu einem schwarzen Loch.
Wie soll mich denn jemals irgendwer verstehen? Ich darf nicht verstanden werden.
Diese Einsicht frisst mich auf. Es fühlt sich an, als hätte man mich aufgerissen. Es tut weh.
Aber ich darf nichts sagen, nicht weinen, nicht jammern, nichts zeigen. Muss den Kopf hoch halten und als Konzept 'Mensch' funktionieren.
Ich sehe die Welt, doch ich weiß nichts von ihr und sie nichts von mir. Ich werde von ihr fortgetrieben, bin durch eine weit entfernte Glaswand von ihr getrennt.
Ich sehe tausende Menschengeschichten, die mir das Herz herausreißen.
//Sieh dir an, was andere durchleben müssen, du hast kein Recht, dich zu beschweren. Halt doch die Klappe. Sieh dich an, du bist erbärmlich. Beiß die Zähne zusammen. Du kannst es besser machen, wenn du es nur willst. Reiß dich zusammen.//
Ich mag das Konzept 'Mensch' nicht. Stelle dir irgendeine unfassbare Grausamkeit vor, die ein Mensch einem anderen antun könnte und du kannst dir sicher sein, irgendwo und irgendwann auf dieser Welt ist es auch so passiert, wurde es getan. Es nimmt mir den Atem, ich ertrage es kaum. Ich bin ein naives Kind, das in einen ekelerregenden und Gewalterfüllten Abgrund blickt und mit absolutem Entsetzen benebelt zurücktaumelt.
Die Schwärze greift nach mir und frisst sich absurderweise auch in mein Innerstes. Das Kind versinkt.
Ich will alles um mich her zerschmettern, ich will sie zerreißen, ich will, dass sie dafür bezahlen.
Ich will nicht, dass es existiert, ich will nichts mehr sehen, hören, fühlen.
Ich will mir Kehle und Lunge wundschreien, bis meine Stimme versagt.
---
Ich sehe mich um und um und um. Ich weiß, dass es so viel Wunderbares gibt. Dass Menschen Fantastisches schaffen und auch auf herzerwärmende Weise fähig sind zu lieben. Wirklich zu lieben.
Ich weiß nur nicht... es stellt trotzdem kein Gleichgewicht her. Keinen Ausgleich, nicht hierfür.
Aber es bringt nichts, sich die Menschheit wegzuwünschen, sie ist nun einmal so da, wie sie ist. Und wir müssen das Beste daraus machen, wenn wir nicht an ihr ersticken wollen.
Doch kenne ich mich in der Welt nicht aus und habe in mir selbst vollkommen die Orientierung verloren.
Es ist unwirklich und seltsam und manchmal falle ich hintenüber durch meinen Kopf, ohne vorher den Anker auszufahren, auf eine veränderte und abstrakte Seite der Welt. Eine andere Welt.
Schreiend, kreischend, farbenwirbelnd, tobend, der Geruch eines Blitzes, das Gefühl eisiger Kälte an empfindlichen Zähnen, ein schriller Pfeifton, der sich als Decrescendo im Nichts verliert, bittere Dunkelheit, die sich wie Heimat anfühlt, Flammen in den Adern, eine unendliche Schönheit,
SIE, die mich immer ansehen, beobachtend, die Erinnerungen, die keine sind und doch an jeder meiner Fasern zerren. Ein Fall. Fließende Plastik- und Gummifarben. Ein fiebriger Geschmack. Salziges Blut. Seine Bilder, für mich sichtbar in die Welt projeziert. Er. Schlafend. Wartend. Lauernd.
Die gemeinsam abgestimmte Version der Realität ist so instabil. Manchmal höre ich sie gar nicht mehr.
Die Dinge in mir kommen nirgendwo her und führen ins Nichts. Sie haben keinen Zweck, sie sind nur da und nehmen mich an die Hand. Führen mich fort. Rufen nach mir.
Warum soll ich mich noch wehren? Wofür denn? Wieso sollte ich bleiben, wenn mich dieses Festklammern zerreißt.
Ich bin müde und will mich von den reißenden Fluten verschlucken lassen.
Auch mein Ertrinken wird unsichtbar bleiben.
Egal, wohin ich sehe, nirgendwo scheine ich hin zu gehören.
Ich will die Klingen holen. Vielleicht nicht heute.
Ich will in den Wald und nicht mehr herauskommen. Vielleicht auch nicht heute.
Ich hasse mich nicht, aber ich kann mich weder verstehen, noch etwas mit mir anfangen. Paralysiert in meinem Kopf drohe ich an mir selbst zu ersticken.
Es war gut diesen Blog zu eröffnen. Es lenkt mich von selbstzerstörerischen Handlungen ab, auch wenn ich weiß, dass es nur ein Hinauszögern ist. Aber auch das lohnt sich.
Ich hoffe, ihr wundervollen Menschen seit alle wohlauf.
Samstag, 13. Dezember 2014
Einen Blog startet man wohl am besten in den frühen Morgenstunden. *imaginäres 3-Uhr Konfetti*
Meine Schwester ist dieses Wochenende zu Besuch und meine Woche war ein einziges Durcheinander.
Stress bringt mich durcheinander. Ich stolpere nur noch vor mich hin.
Vierte Woche Praktikum in einer Kindertagesstätte. Davor hatte ich nach dem ganzen Abi-Desaster eine ganze Weile 'nichts zu tun', aber aus irgendeinen Grund fühlt es sich nicht an, als hätte sich irgendetwas an meinem Alltag geändert. Und ich verstehe nicht, wieso. Ich gebe mein Bestes bei der Arbeit, war allerdings das ein oder andere Mal kurz vor dem Aufgeben, weil mich Kleinigkeiten innerlich so aus der Bahn geworfen haben. Ich versuche, mich nur auf den Moment zu konzentrieren, sonst schaffe ich es nicht.
Das hat aber nichts mit den Kindern zu tun. Da stelle ich mich gar nicht so schlecht an, glaube ich.
Meine letzte Therapiesitzung musste ich absagen, da Kinderviren tödlich sind.
Ich weiß auch nicht, was ich im Bezug darauf tun soll.
Ich brauche und verdiene keine Hilfe. Ich will es auch so schaffen, aber irgendwas mache ich wohl grundlegend und absolut falsch.
Hin, her, hoch, runter abgerutscht ins Nichts. Schande über dich, Lena.
Ich renne und komme nicht von der Stelle. Die Welt verwischt vor meinen Augen - verändert sich. Ich finde mich nicht mehr zurecht.
Ich fühle mich heimgesucht, verloren, verflucht. Ich muss irgendwann etwas Schlimmes angestellt haben.
Wisst ihr, warum ich keine Hilfe verdiene? Weil es meine Schuld ist.
Ich weiß nicht genau wie, aber es liegt definitiv an mir. Irgendwas in mir ist falsch zusammengesetzt und funktioniert nicht. Ich bin die Ursache und das Ergebnis. Etwas zerstörerisches, ein Monster.
Ich fühle es, wie es in meinem Brustkkorb sitzt und manchmal knurrt oder aufheulend wild brüllt.
Es ist rasend vor blinder Wut und ich weiß nicht, woher es eigentlich kommt.
Ein Lächeln mit spitzen Zähnen, ein höhnisches Grinsen, ein Kuss mit offenen Augen. Es hat mich an der Kehle gepackt und sich in meinen Innereien versteckt. Manchmal fühle ich mich von Innen heraus verrotten.
Ich hatte einige ...'Albträume' und ich frage mich, ob es von daher kommt oder es die spinnenhafte Schattengestalt ist, die ich als Kind auf mich habe zurasen sehen.
Wie dem auch sei...
Es sind zu viele Bilder in meinem Kopf. Viel zu viele.
Die 'Albträume' sind sehr seltsam und sehr schmerzhaft. Schmerzhaft auf eine Art und Weise, wie ich sie noch nie gefühlt habe.
Es ist immer die gleiche Energie, die mich zu ersticken droht, die tonnenschwer auf mir lastet.
Mein Geist schwebt irgendwo zwischen Wachen und Schlaf. Ich spüre die Kraft an meinem Körper zerren, physisch kann ich sie ganz deutlich spüren. Es fühlt sich an, als hätte mir jemand die Haut abgezogen. Als wäre mein Körper eine einzige Wunde und diese Kraft ist wie reißendes Wasser, das an meinem bloßen Fleisch zerrt und mit seiner Schwere meinen Brustkorb zerquetscht.
Es hat etwas neutral Grausames an sich. Wie ein Schuh, der einen Käfer zertritt. Wie zähflüssiger schwarzer Schleim, der alles in sich einschließt, weil er nun einmal so beschaffen ist.
Beim letzten Mal hat es sich um meine Kehle gelegt und ist in meinen Brustkorb gesickert.
Ich habe versucht, mich zu wehren und es herauszureißen, doch das hatte nur noch mehr Schmerzen zur Folge, denn es hatte sich mit Etwas in mir verbunden. Vielleicht mit meinem Herzen.
Ich konnte es nicht mehr entfernen, ohne dabei etwas von mir zu zerstören. Seine Wurzeln hatten nach den meinen gegriffen und sich verflochten.
Ich kann euch sagen, dass ich in solchen Nächten nicht besonders viel schlafe.
Meine Schwester ist dieses Wochenende zu Besuch und meine Woche war ein einziges Durcheinander.
Stress bringt mich durcheinander. Ich stolpere nur noch vor mich hin.
Vierte Woche Praktikum in einer Kindertagesstätte. Davor hatte ich nach dem ganzen Abi-Desaster eine ganze Weile 'nichts zu tun', aber aus irgendeinen Grund fühlt es sich nicht an, als hätte sich irgendetwas an meinem Alltag geändert. Und ich verstehe nicht, wieso. Ich gebe mein Bestes bei der Arbeit, war allerdings das ein oder andere Mal kurz vor dem Aufgeben, weil mich Kleinigkeiten innerlich so aus der Bahn geworfen haben. Ich versuche, mich nur auf den Moment zu konzentrieren, sonst schaffe ich es nicht.
Das hat aber nichts mit den Kindern zu tun. Da stelle ich mich gar nicht so schlecht an, glaube ich.
Meine letzte Therapiesitzung musste ich absagen, da Kinderviren tödlich sind.
Ich weiß auch nicht, was ich im Bezug darauf tun soll.
Ich brauche und verdiene keine Hilfe. Ich will es auch so schaffen, aber irgendwas mache ich wohl grundlegend und absolut falsch.
Hin, her, hoch, runter abgerutscht ins Nichts. Schande über dich, Lena.
Ich renne und komme nicht von der Stelle. Die Welt verwischt vor meinen Augen - verändert sich. Ich finde mich nicht mehr zurecht.
Ich fühle mich heimgesucht, verloren, verflucht. Ich muss irgendwann etwas Schlimmes angestellt haben.
Wisst ihr, warum ich keine Hilfe verdiene? Weil es meine Schuld ist.
Ich weiß nicht genau wie, aber es liegt definitiv an mir. Irgendwas in mir ist falsch zusammengesetzt und funktioniert nicht. Ich bin die Ursache und das Ergebnis. Etwas zerstörerisches, ein Monster.
Ich fühle es, wie es in meinem Brustkkorb sitzt und manchmal knurrt oder aufheulend wild brüllt.
Es ist rasend vor blinder Wut und ich weiß nicht, woher es eigentlich kommt.
Ein Lächeln mit spitzen Zähnen, ein höhnisches Grinsen, ein Kuss mit offenen Augen. Es hat mich an der Kehle gepackt und sich in meinen Innereien versteckt. Manchmal fühle ich mich von Innen heraus verrotten.
Ich hatte einige ...'Albträume' und ich frage mich, ob es von daher kommt oder es die spinnenhafte Schattengestalt ist, die ich als Kind auf mich habe zurasen sehen.
Wie dem auch sei...
Es sind zu viele Bilder in meinem Kopf. Viel zu viele.
Die 'Albträume' sind sehr seltsam und sehr schmerzhaft. Schmerzhaft auf eine Art und Weise, wie ich sie noch nie gefühlt habe.
Es ist immer die gleiche Energie, die mich zu ersticken droht, die tonnenschwer auf mir lastet.
Mein Geist schwebt irgendwo zwischen Wachen und Schlaf. Ich spüre die Kraft an meinem Körper zerren, physisch kann ich sie ganz deutlich spüren. Es fühlt sich an, als hätte mir jemand die Haut abgezogen. Als wäre mein Körper eine einzige Wunde und diese Kraft ist wie reißendes Wasser, das an meinem bloßen Fleisch zerrt und mit seiner Schwere meinen Brustkorb zerquetscht.
Es hat etwas neutral Grausames an sich. Wie ein Schuh, der einen Käfer zertritt. Wie zähflüssiger schwarzer Schleim, der alles in sich einschließt, weil er nun einmal so beschaffen ist.
Beim letzten Mal hat es sich um meine Kehle gelegt und ist in meinen Brustkorb gesickert.
Ich habe versucht, mich zu wehren und es herauszureißen, doch das hatte nur noch mehr Schmerzen zur Folge, denn es hatte sich mit Etwas in mir verbunden. Vielleicht mit meinem Herzen.
Ich konnte es nicht mehr entfernen, ohne dabei etwas von mir zu zerstören. Seine Wurzeln hatten nach den meinen gegriffen und sich verflochten.
Ich kann euch sagen, dass ich in solchen Nächten nicht besonders viel schlafe.
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