Mittwoch, 17. Dezember 2014

This is my December. These are my snow covered dreams.

This is me pretending. This is all I need.

Mein Brustkorb bricht ein. Mit einem widerlichen Knacken zerbricht er.
Es ist ein brennendes, verlangendes Ziehen in mir. Mein Herz liegt frei und ungeschützt und wird in die Tiefe gezogen, irgendwo unter meine Bauchdecke, dort, wo die Dunkelheit nistet. Mein Kopf schreit, weil ich es nicht kann. So ein Durcheinander.

Stop.Stop.Stop.Stop.Stop.Stop.Stop.Stop.Stop.Stop.
Atme.
Beruhige dich.
Fokussiere dich nur auf eines. Alles andere ist zu viel. Gieß doch keinen ganzen Eimer in ein volles Fass.

HINHERHINHERHINHERHINHER. Obendrüber, hintenrum. Es muss aufhören, sich zu drehen, bevor ich doch noch das Gleichgewicht verliere und falle.

Es war eigentlich kein schlechter Tag heute, wirklich nicht. Im Moment funktioniere ich ganz gut, zum Glück. Ich lächle sehr viel. Ich denke, ich wirke nach außen hin ganz gefasst und ... stabil.
Auch mit 4 Stunden Schlaf in den letzten Tagen. Normalerweise bin ich eine Person, die viel schläft.
Allerdings ist es im endeffekt nicht entscheidend, wie viel Schlaf ich bekomme. Ich kann auch mit weit über zehn Stunden Schlaf unendlich müde sein. Kann mit einer Stunde dagegen hellwach sein.
Es geht mir fast besser, wenn ich weniger schlafe. Ich habe das Gefühl, dass ich mich dann weniger verheddere, einfach, weil mein Verstand ermüdet ist und somit klarer wird. Macht das Sinn?
Wenn ich viel schlafe, ist es manchmal, als wäre ich im Zustand des Träumens verloren gegangen, als wäre der Traum an mir hängen geblieben und würde meine Umgebung einfärben, bis sie nicht mehr wieder zu erkennen ist. Alles Bekannte ins Vergessen gefallen wird die Welt mir vollkommen fremd.

Es ist ein schönes Praktikum, das ich absolviere. Es ist schön zu sehen, wie die Kinder aus eigenen Antrieb beginnen, auf dich zuzugehen. Natürlich ist es auch anstrengend. Aber auf eine ganz besondere Weise wertvoll. Nichts, was ich für meine berufliche Laufbahn wählen würde. Einfach, weil ich mich auf Dauer nicht darin sehen kann. Doch für den Zeitraum von drei Monaten ist es eigentlich ideal.
Am Anfang schien es mir keine gute Idee, das Praktikum anzufangen, denn ich hatte geahnt, dass ich durch den zusätzlichen Stress noch mehr zu kämpfen hätte. Ich kann mich jetzt, in diesem Augenblick meines Lebens, nicht mit eigenen Kindern sehen. Noch nie eine Beziehung geführt, fast vollkommen Erfahrungsfrei, mal ganz abgesehen von der Unfähigkeit, mich zu verlieben? Die Gefahr, die Heimsuchung zu vererben? Nein. Vielleicht ändert es sich noch, irgendwann.
Ich halte die Erfahrung mit Kindern trotzdem für etwas Kostbares. Es war auf jeden Fall kein Fehler.
Jetzt hoffe ich nur noch, dass ich es auch durchhalten kann.
Ich sehe diese leuchtenden Kinderaugen, das laute, ungebändigte und freie Lachen, diese naive Impulsivität, das Vertrauen, das sie schenken, weil sie es noch nicht besser wissen können.
Wie kann man einem solchen Wesen, das noch über keinerlei Abwehrkräfte verfügt, wie kann man auch nur daran denken, ihm jemals etwas anzutun? Mir wird schlecht davon. Ich will diesen ungreifbaren Riss in die Welt hinausschreien, wenn der Laut nur machtvoll genug wäre, die flache und zersetzende Gefräßigkeit der Monster auszuradieren. Das Ding, das niemals sein sollte und doch viel zu oft passiert.
Ich drücke mir die Augen in den Schädel. Funkenflug und tanzende Benzin-Farben-Flecken. Sich wellenartig ausbreitend. Ich stelle mir das Geräusch vor, das sie machen würden. WUMM-WUMM-WRUMM. Mechanisch und doch tief-melodisch, voll genug in seinem Klang, um sanft und beruhigend zu wirken.

Wann habe ich eigentlich mein Licht verloren? Meine Motivation? Die Euphorie künstlerischen Schaffens? Ich brauche die Energie wieder, die mich leitet, das Leben, das mir leise ins Ohr singt, den Geschmack unzähliger Farben, die warm auf meiner Zunge zerschmelzen, das absolute Hochgefühl, wenn Worte und Ideen mir von ganz alleine zu zufließen scheinen, als wären sie scheue Tiere, deren Vertrauen ich gewonnen und sie nun mit ihrem tanzenden, lachenden, ausladenden und befreienden Wesen durch meinen Körper fließen lassen darf.
Ich warte auf das Aufatmen und hoffe, dass es sich beeilt.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen